Selbstbauprojekt Solar – Luftkollektor |
|
1 2 3 4 5 .. 10
|
16.12.2012 11:26
Sandy Administrator
|
Selbstbauprojekt Solar – Luftkollektor
Dieser Beitrag soll eine kleine Dokumentation über mein Selbstbauprojekt werden. In unregelmäßigen Abständen berichte ich über die einzelnen Bauabschnitte, so dass bei Erfolg eine Nachbauanleitung für Interessierte entsteht. Nebenbei könnt ihr gerne mit Tipps und Anregungen unterstützend tätig werden. Allerdings wird dieser Thread von mir solange gesperrt, bis das Projekt fertiggestellt ist. Deshalb postet bitte wie bisher an dieser Stelle:
http://www.mahnecke.de/Black300-Forum/th...=28&thema=1
Damit möchte ich erreichen, dass alles übersichtlich und die ganze Geschichte kompakt bleibt.
Die Idee, überhaupt einen Solar - Luftkollektor selbst zu bauen, verdanke ich Kap Horn, der bereits gezeigt hat, dass es mit einfachen Mitteln möglich ist, eine preiswerte Allternative zu gekauften Kollektoren herzustellen. Die Baubeschreibung von Kap Horn dient mir als Vorlage, einge Veränderungen wird es bei meinem Projekt aber noch geben.
Bis bald ... _______________
Grüße von Rainer (Sandy) _______________
Gehäusemaße: Lange Seitenwände: 180 cm x 10 cm Kurze Stücke: 66,2 cm x 10 cm Maße nach dem Zusammenbau: 180 cm x 70,5 cm x 10 cm
Materialliste (Wird noch ergänzt):
Wichtiger Hinweis: Bei den Siebdruckplatten ist unbedingt auf Qualität zu achten. Wenn am Rand zu erkennen ist, dass die Materialschichten schlecht verleimt wurden, so sollte man besser die Finger davon lassen!
Siebdruckplatten: Materialstärke (Seitenwände) 21 mm – 35 €/m² Materialstärke 9 mm (Rückwand) – 20 €/m² Acryllack, Dose mit 125 ml – 4,99 € Aluschiene, 1 cm x 3 cm x 200 cm (2mm), 2 Stück – Aluschiene, 3 cm x 3 cm x 200 cm (2mm), 1 Stück - Aluschiene, H – Form Schrauben V2A, 4 x 25 Schrauben V2A, 3,5 x 16 Schrauben V2A, 4,5 x 45 Fiberglasnetz, 1m x 3,40 m Acrylglasscheibe (Gewächshaus) 70 x 160 cm Computerlüfter 12 V, 120 mm, 115 m³/h
Samstag, 10.11.2012 Die ersten Arbeitsschritte sind bereits erledigt. Am Wochenende erhielten die Kanten der Siebdruckplatten ihre Versiegelung. Die Platten sind zwar wasserfest, aber nicht die ungeschützten Schnittkanten. Für den Anstrich wählte ich schwarzen Acryllack. Diese Arbeit muss sorgfältig geschehen, es dürfen keine Löcher nachbleiben.
Mittwoch, 14.11.2012 Nächster Schritt: Die Gehäuseteile müssen exakt zusammengesetzt werden, denn davon hängt letztendlich alles ab. Eine Küche ist normalerweise keine Werksatt, aber hier ist es warm und der ebene Fußboden ermöglicht eine passgenaue Montage. Zunächst wurden die Seitenteile mit Spanngurten zusammengezogen und genau ausgerichtet. Mit einem 3,5 mm Bohrer wurden die Schraubenlöcher vorgebohrt. Dies ist wichtig, weil Sperrholz in Schichten zusammengeleimt wird und eine zwischen diesen Schichten eindringende Schraube das Holz aufplatzen lässt. Mit V2A Schrauben der Größe 4,5 x 45 mm fügte ich die Teile zusammen. Zusätzlich zu den Bohrungen unterstützte ich die Teile beim Zusammenbau mit einer Schnellspannzwinge.
Im Angesicht des näher kommenden Winters musste ich heute zunächst die 100er Bohrung durch das Außenmauerwerk erledigen. Die meisten Bausilikone können unter 5 °C nicht mehr verarbeitet werden, deshalb auch die Eile.
Donnerstag, 15.11.2012 Auslassöffnung (Rund) und der Einlass (Rechteckig)
Erste Anprobe von Glas und Aluschienen
Der Kollektorrahmen ist fertig mit dem Fiberglasnetz bespannt und in das Gehäuse eingeschoben. Ob Kap Horn mit meiner Spann - Arbeit zufrieden ist?
Klemmvorrichtung für den Kollektorrahmen am Lufteintritt
Auflagepunkt für den Kollektorrahmen
Der Thermostat. Der weiße Schalter muss noch ausgebaut werden, der Rest hält mehr als 100 °C aus
Die eingeklebte Dichtung in der Aluschiene soll das Gehäuse von vorn abdichten.
Der Luftfilter ist fertig! Unten in der Rückwand habe ich ein Edelstahlnetz eingebaut, auf dem eine Filtermatte liegt. Anschließend wurde ein zweites Stahlnetz eingelegt und mit Blechstreifen fixiert.
Dies ist das Edelstahlnetz, es stammt von einer Kellerschachtabdeckung.
Hier sehr ihr den Übergang vom Luftfilterkasten zum Acrylglas. Dafür verwende ich eine H-Aluschiene die ich mit dem Luftfilterdeckel verklebt habe. Damit alles wirklich dicht wird, muss der Kleber in zwei Arbeitsschritten eingebracht werden. Zunächst wird der Kleber in die Schiene gepresst und dann mit der Sperrholzplatte mittig verklebt. Erst wenn der Kleber abgetrocknet ist, wird der Randbereich sorgfältig versiegelt. Die Aluschiene habe ich so angepasst, dass sie auf beiden Seiten in die seitliche Dichtung der Acrylscheibe drückt.
Damit die H-Schiene wirklich sicher in die Dichtung der Acrylscheibe drückt, habe ich beidseitig jeweils eine Schraube ins Gehäuse gedreht. Kleine Selbstkritik: Weil ich keinen Senker zur Verfügung hatte, nahm ich dafür einen Bohrer, wodurch die Ränder nicht so sauber aussehen.
Vor dem Versiegeln wird der Filterdeckel abgeklebt.
Der fertig versiegelte Luftfilterdeckel
Die Doppelstegplatte muss beidseitig mit Dichtstoff verschlossen werden. Jedenfalls bin ich dem Rat der Fachleute gefolgt. Dies soll ein Beschlagen der Scheibe und Eindringen von Ungeziefer verhindern.
Das Einlegen der Dichtung muss vorsichtig geschehen, wenn es erst richtig festbackt, kriegt man es nur noch mit einer Spachtel runter. Es geht bestens, wenn die Dichtung langsam von der Seite gegen die Schiene gerollt wird:
Zuletzt bearbeitet am 16.08.13 20:29
|
|
|
16.12.2012 12:07
Sandy Administrator
|
Selbstbauprojekt Solar – Luftkollektor
Die untere Aluschiene bekommt doppelte Dichtungen
Die Schutzfolie darf erst ganz zum Schluss, wenn der Kollektor an der Wand montiert wurde, entfernt werden!
Donnerstag,22.11.2012 Geschafft, das Gehäuse sitzt an der Wand und das Kollektornetz wurde eingeschoben.
Alles fertig montiert, es fehlt nur noch die seitliche Abdichtung.
Mein Eigenbau-Verschlussdeckel aus Styropor. Hier fehlt allerdings noch der Magnet, mit dem der Deckel an das Rohr gezogen wird.
... dichtet sauber ab!
Dort soll die warme Luft durchströmen ...
29.11.2012 Heute nahm ich Messungen im Gehäuse vor, einmal mit dem fest installierten Digitalthermometer und zusätzlich mit meinem Infrarotthermometer. Obwohl kein Sonnenschein vorhanden war, herrschte oben im Kollektor eine Temperatur von ca. 9 °C bei einer Außentemperatur von 3,2 °C. Nachdem ich den Ventilator von Hand aktiviert hatte, konnte ich die einströmende Luft tatsächlich mit 9 °C messen, allerdings sank sie nach einigen Minuten auf 6 °C ab. Allem Anschein nach stimmt die Aussage von Forumsmitglied Kap Horn und der Kollektor produziert trotz Bewölkung aus der vorhandenen geringen Strahlung noch etwas Wärme. Dies ist ein Ergebnis, von dem ich doch etwas überrascht bin. Wäre trotzdem ganz nett, wenn der Wettercheffe mal etwas Sonne pur vorbeischicken würde
30.11.2012 Endlich Sonne! Der markante Geruch vom Glasfibernetz empfing mich bei der Heimkehr, es musste also warme Luft ins Haus gekommen sein! Tatsächlich zeigte das Digitalthermometer in der Aufzeichnung eine max. Temperatur am Kollektorboden von 33,5 °C an. Jetzt muss noch eine Feinabstimmung vom Kollektorthermostat vorgenommen werden, damit keine kalte Luft ins Haus kommt, wenn die Temperatur im Kollektor sinkt.
12.12.2012 Heute dürfte wohl endgültig bewiesen worden sein, dass die Isolation durch das Sperrholz ausreichend ist. In der kurzen Zeit, in der die Sonne auf den Kollektor schien, lag die Außentemperatur zwischen - 9 und -7 °C, die Temperatur am Kollektorboden stieg auf 24 °C.
01.03.2013 Der erste Tag ohne Wolken und schon zeigte der Kollektor, was er kann. 39,5 °C, gemessen in der Mitte vom Einlassrohr und eine max. Raumtemperatur von 20,5 °C, war das Ergebnis. Die Wände waren so mit Wärmeenergie aufgeladen, dass sich die Infrarotheizung den kompletten Abend nicht einschaltete.
15.04.2014 Seit März habe ich die Leistung vom Lüfter nochmals durch Spannungserhöhung auf 20 V (Statt 12 V) getunt. Der Erfolg ist zu merken, die Einlasstemperatur ist jetzt niedriger, dafür wird aber mehr Luft in den Raum transportiert. Heute war der erste Tag mit durchgehend wolkenlosem Himmel, die max. Einlasstemperatur lag bei 37 °C (Außen 11 °C Max., dazu ein frischer Wind) die höchste Raumtemperatur über Tag bei 19 °C.
Update 18.02.2017
2016 habe ich dem Kollektor einen Anstrich verpasst, eine Kollegin aus der Farbenabteilung hat anhand eines Bruchstücks vom Verblender eine passende Farbe angemischt.
Weitere Bilder folgen ...
Fortsetzung folgt ...
Zuletzt bearbeitet am 18.02.17 19:23
|
|
|
16.08.2013 19:15
Sandy Administrator
|
Re: Selbstbauprojekt Solar – Luftkollektor
Inzwischen gibt es logischer Weise die Erfahrungswerte aus dem Frühjahr und Sommer. Im Frühjahr hat sich gezeigt, dass der Kollektor eine hervorragende Übergangsheizung ist. Ein Großteil der elektrischen Heizenergie, die durch den langgezogenen Winter verbraten wurde, konnte in der Übergangszeit mit dem Kollektor wieder reingeholt werden. Obwohl die Temperaturen Mitte April noch bescheiden waren, konnte ich die E-Heizung ganz ausschalten, den Rest schafften Infrarotheizung und Solar-Luftkollektor. Der von mir mit Spannung erwartete Sommer kam dann schließlich mit großer Wucht. Der Lüfter wurde durch die hohe Raumtemperatur abgeschaltet, der Kollektor „schmorte im eigenen Saft“. Bis jetzt konnte ich keine äußerlichen Schäden am Gehäuse feststellen, letzte Klarheit wird es im Herbst geben, dann öffne ich das Gerät, um alles zu kontrollieren. Die einzige Veränderung betrifft nur die Lüftersteuerung, der von mir innen im Kollektor installierte Thermostat wurde außer Betrieb genommen und durch ein elektronisches Gerät ersetzt. Die elektronische Steuerung ist einfach präziser und ermöglicht z.B. das Programmieren einer Schaltdifferenz.
_______________
Grüße von Rainer (Sandy) _______________
|
|
|
|
27.11.2013 21:10
Sandy Administrator
|
Re: Selbstbauprojekt Solar – Luftkollektor
Ja Holger, dass erwähnte Problem hatte ich gleich am Anfang erkannt und es so schon verhindern können. Die Scheibe, die ich bei beiden Kollektoren gebastelt habe, besteht aus Styropor, welches auch dooferweise z. T. noch unter Tapeten gekleistert wird. Diese Platten gibt es im Baumarkt deiner Wahl in der Farbenabteilung, sie sind sehr dünn und leicht. Das Material sollte die 70 °C verkraften. Nach meinem Wissen gilt es zwar als brennbar, jedoch schwer entflammbar nach Baustoffklasse B1. Genaue Infos bekommst du in der entsprechenden Abteilung im Baumarkt. Leider besitze ich die Packungshülle nicht mehr, die Platten stammen in meinem Fall aus den 1970ern. Morgen sollte ich etwas Zeit finden und für dich mal bessere Fotos im eingebauten Zustand machen, dann erklärt es sich von allein. Übrigens ist durch den Einbau des Lüfters direkt hinter dem Verschlussdeckel mehr Druck auf selbigem und er öffnet dadurch sehr leicht.
Von mir verwendet: 1 Scharnier 2er Pack von Hettich – 4008057891936 1 Magnet rund einstellbar 2er Pack von Hettich – 4008057156769
Wenn du bei deinem Lieblingsbaumarkt anrufst und die EAN Codes durchgibst, sollte dir ein fähiger Mitarbeiter am anderen Ende vom Hörrohr sagen können, ob er die Teile auf Lager hat.
Morgen mehr _______________
Grüße von Rainer (Sandy) _______________
|
|
|
|
27.11.2013 23:13
HolgiB
|
Re: Selbstbauprojekt Solar – Luftkollektor
Nachtrag: Hettich klingt vertraut. Die machen doch auch Möbelverbinder und so Zeugs, oder ?
|
|
|
|
|
28.11.2013 22:48
Sandy Administrator
|
Re: Selbstbauprojekt Solar – Luftkollektor
Klar Holger, aber der 120 mm Lüfter lag bei mir schon jahrelang nur so herum. Letztendlich hat es sich als günstig herausgestellt, denn er macht seinem Namen alle Ehre und läuft sehr leise.
_______________
Grüße von Rainer (Sandy) _______________
|
|
|
|
1 2 3 4 5 .. 10
|