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Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors
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09.01.2018 13:36
Sandy 

Administrator

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Wie schon gesagt, sind die verwendeten Platten speziell für Treibhäuser. Es soll sich um Polycarbonat mit entsprechender Beschichtung handeln. Auf der Schutzfolie war die Außenseite mit Aufschrift markiert.

Zu deiner Frage von gestern, Thema Rückschlagklappe: Ja, die Klappe verhindert zuverlässig das Rückströmen der warmen Luft. Etwas nervig ist das Klappern bei starkem Wind. Der Verschlussmagnet hält zwar die Klappe im Normalfall gut fest, aber ab 10 m/s Windgeschwindigkeit schräg oder direkt auf den Kollektor verbiegt sich die Doppelstegplatte und pumpt auf diese Weise Luft in den Kollektor und saugt selbige beim Zurückbiegen wieder aus. Als ich den Kollektor baute, wollte ich aus optischen Gründen auf eine Querstrebe in der Mitte des Kollektors verzichten. Die Strebe habe ich sogar angefertigt, sie liegt noch bei mir herum. In diesem Jahr werde ich den Kollektor erstmals nach über 5 Jahren Betrieb öffnen und bei dieser Gelegenheit die Abdeckplatte stabilisieren.
Das Öffnen des Kollektors sollte eigentlich schon vor 2 Jahren geschehen, leider kamen mir andere Dinge dazwischen. Für mich ist es interessant zu wissen, ob sich die Siebdruckplatte vom Gehäuse im Laufe der Jahre verändert hat. Vor allen Dingen will ich wissen, ob sich in irgendwelchen Ecken des Kollektors Schimmel gebildet hat.

Die Frage zur veränderten Lüfterleistung und der Erwärmung des Raumes kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten, ab Ende Februar sollte dies möglich sein

_______________

Grüße von
Rainer
(Sandy)
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09.01.2018 15:15
Leyonardo 
Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Hallo Rainer,

solche Platten kannte ich noch nicht. Dann scheint das auf der Innenseite eine Beschichtung ähnlich wie bei Isolierglasscheiben zu sein.

Ich hatte mir auch schon Lösungen für Klappen überlegt, bin aber immer von einem elektrischen Antrieb ausgegangen. Die Magnetlösung finde ich eigentlich nicht schlecht. Das Problem ist halt, dass Du hohe Verschlusskräfte brauchst um bei Windböen zuzuhalten, dann aber natürlich auch wieder viel Ventilatorleistung um die Klappe zu öffnen und sicher geöffnet zu halten.

Da bin ich mal gespannt, wenn Du den Kollektor öffnest, ob Schimmel drin ist. Ich habe heute mal nach meinem Cabrio geschaut, das den Winter über nur im Hof steht. Bei dem warmen Wetter ist alles innen drin nass. Vom Stoffdach tropft das Wasser und man sieht Schimmelspuren. Ich muss da auch unbedingt mal was ändern. Vielleicht Warmluft reinblasen über Luftkollektor.

Ich bin schon mal dabei, mir eine Schaltung auszudenken, die den Lüfter optimal ansteuern kann. Meine Lüfter werden über 1-10V Spannung gesteuert, aber ich denke ich realisiere auch einen Ausgang, der jeden anderen Gleichstromlüfter steuern kann. Sollte ich aus Deiner Sicht dabei unbedingt was berücksichtigen?

Gruß aus dem warmen Spessart
Herbert

09.01.2018 16:15
Randvogelsberger 

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Hallo Leyonardo

Ein herzliches (verspätetes) Willkommen auch von mir….

Schön, dass du dir die Mühe machst deine Gedanken zu teilen.

Du suchst die optimale Drehzahl für den Lüfter um so viel Energie wie möglich zu ernten.

Dazu möchte ich ein paar Gedanken beisteuern:

1. Aus meiner Erfahrung mit 2x 2,5 qm Kollis sind 5 Grad Unterschied zur Raumluft der ideale Startpunkt für den Kolli,
wenn man mit Hysterese arbeitet bei 0 Grad aus. So wird der Kolli nicht so weit abgekühlt, dass der Lüfter taktet.
(es entsteht etwas Energiepuffer im Kolli)

2. Mein Kolli braucht mind 200 Watt um 25 Grad zu erzeugen

3. Je kleiner das Delta Temperatur, desto kleiner die thermischen Verluste am und durch den Kolli selbst. Einen Raum
mit wenig Temperaturunterschied aber hohen Luftstrom zu beheizen ist, meiner Meinung nach, die effizienteste Methode.
Und das ist dann auch die Grundlage meiner Überlegung.

4. Die Formel: Wh= (T_Kolli – T_Raum) * Luft0,33 * cbm
Lässt 2 Schlussfolgerungen zu: 1. Je höher das Delta Temperatur desto höher die Leistung
2. Je höher der Luftdurchsatz desto höher die Leistung

Das ein höherer Luftdurchsatz die Temperatur sinken lässt (es muss ja die gleiche Leistung rauskommen!) hast du ja schon beschrieben.

Ich habe mal die Formel umgestellt und in Excel gepresst. Das kannst du ja auch in jedem Tabellenprogram nachvollziehen (Formeln in Spalte R)

http://www.bilder-upload.eu/show.php?fil...-1515510409.jpg


Ich habe mal von 100 bis 1000 Wh Leistungsabgabe den zugehörige Lüftervolumenstrom
(Zeile 5 um 5 Grad Delta zu erreichen) berechnet.
(Heizleistung an den Raum! Nicht verwechseln mit der Leistungsangabe am Kolli -> 5 Grad Delta zu 5 Grad Außentemperatur = 10 Grad Kolliausgang und 200 Wh, also nicht für uns verwendbar)

Bei 200 Wh und 5 Grad Delta sind es 121 cbm Luftdurchsatz, bei 200 Wh und 6 Grad sind es nur noch 101 cbm.
Oder auch: bei 30 Grad Delta und 101 cbm (zB. PC- Lüfter) sind 1000 Wh Heizleistung drinn. (hier sind die thermischen Verluste aber größer)

Der Faktor war so eine Idee um den Kolli wieder an die 5 Grad zu bringen. Pro Grad
über 5 Grad den Luftvolumenstrom um Faktor 0,2 erhöhen.
Sinkt das Temperaturdelta unter 5 Grad, kann man den Volumenstrom um Faktor 0,2 verringern.

Ich hoffe, es ist nachvollziehbar. Das ist natürlich nur so ein Gedankengang und soll als Starpunkt für weitere Überlegungen dienen,
ich kann mich ja auch irren.
Der Lüftervolumenstrom wird natürlich auch noch begrenzt durch das Maximum des eingesetzten Lüfters und, nicht zu vergessen,
dem persönlichen Wohlbefinden des Betreibers und der Bauelemente bezüglich Temperatur, Lautstärke und Luftzug. Aber das ist eine
weitere „Baustelle“. Auch eine solche Funktion zu schreiben und in die Steuerung zu integrieren ist eine andere Nummer und führt
von „einfach“ weg. Es ging ja nur um die Betrachtung eines „MPPT“ des Luftkollektors.

Mir ist weiter aufgefallen, dass du bei deiner Betrachtung zwischen waagerechte und horizontale Luftführung unterscheidest, oder es
wenigstens erwähnst. Aus meiner Erfahrung spielt das beim Lüfter gesteuertem Kolli keine Rolle sondern ausschließlich nur bei
„schwerkraftgesteuertem“ System.

Glas als Abdeckung, aber? Das Gewicht…. Und so eine Glasplatte muss ab 2 Meter? Installationshöhe
(nagle mich bitte nicht darauf fest) besonders beschaffen sein.

Im Übrigen denke ich auch, dass die besten Ergebnisse von einem Luftkolli mit Vakuumröhren zu erwarten ist. So eine Röhre habe ich mal
mit kalten Wasser Zwecks Reinigung gefüllt und Minuten! später heißes Wasser wieder rausgeschüttet. Hier den richtigen Einkauf zu tätigen,
könnte unsere einfachen Kollis finanziell alt aussehen lassen. Und hier ist wohl auch das größte Potenzial zu finden.

Grüße aus Hessen mit max. 4 Sonnentagen im Dezember….
aber mir 1000 kWh Heizungsunterstützung durch 5 qm Luftkolli in 2017 -> 6,7 % meines Heizbedarfes

Andy

09.01.2018 16:24
Sandy 

Administrator

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

@Leyonardo/Herbert

Nach meiner Ansicht sollte der Lüfter über eine Temperaturdifferenzschaltung gesteuert werden. Auf diese Weise könntest du auch das Temperatur - Optimum (Differenz Kollektor zum Innenraum) einstellen. Wenn diese Geschichte auch noch stufenlos realisierbar wäre, hättest du deinen Mppt Regler für den Luftstrom.
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Grüße von
Rainer
(Sandy)
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10.01.2018 14:09
Leyonardo 
Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Hallo Andy und Rainer!

@Andi:
Danke für die herzliche Begrüßung.
Es macht mir keine Mühe, sondern ist ein Vergnügen hier etwas zu posten, wenn dann wieder was zurückkommt! Ich hoffe das ich damit auch was beitragen kann.

Ja ich versuche, die optimale Drehzahl für die Lüfter anzusteuern.
zu 1.) wenn ein Lüfter stufenlos gesteuert werden kann, kann ja eigentlich schon begonnen werden zu liefern, sobald die Temperatur über der Raumtemperatur liegt. Im Prinzip hatte ich das auch so vor. Einwendungen von Rainer zeigen mir aber, dass es bei betimmten Begleitumständen Probleme geben kann. Trotzdem halte ich einen regelbaren Lüfter für einen effizienten Kollektor für unabdingbar. Sonst wird ganz einfach zu viel Wärme verschenkt.
zu 2.) Das ist dann die Differenztemperatur zur Außentemperatur?
zu 3.) Nein, das ist nur die halbe Wahrheit. Bei niedrigen Außentemperaturen kannst Du bei hoher Lüfterleistung eine Ausblastemperatur erreichen, die unter der Raumtemperatur liegt. Somit wird der Raum sogar abgekühlt.
Wenn Du vom Kollektor nix abnimmst (Lüfter aus) hat er zwar eine hohe Temperatur aber die gewonnene Energie ist 0 (weil nichts im Raum ankommt). Wenn Du die Luft mit so hoher Menge in den Raum einbläst, dass sie der Raumtemperatur entspricht, hast Du ebenfalls keinen Energieeintrag, obwohl Du gegenüber der Außenluft eine Menge Energie transportiert hast. Also darf der Luftstrom auch nie zu groß werden.
Die übertragene Wärmeenergie in den Raum ist abhängig vom Volumenstrom mal der Differenztemperatur zum Raum. Daraus ergibt sich automatisch, dass die Temperatur über der Raumtemperatur liegen muss. Der ideale Punkt der Temperatur ist dort, wo das Produkt von Differenztemperatur zum Raum und Luftmasse den höchsten Wert hat. Bei jeder anderen Temperatur vergeudest Du Wärmeenergie und das kann nach meiner Meinung sehr viel ausmachen!
Apropos Kollektorverluste: da mache ich mir keine Gedanken drum, weil das durch die Stillstandstemperatur bei einer bestimmten Einstrahlung festgelegt ist. Und aus Raumtemperatur und prognostizierter Stillstandstemperatur lässt sich dann die ideale Ausblasetemperatur und damit automatisch auch der Volumenstrom berechnen.
zu 4.) Die Formel gilt für die Differenztemperatur von Kollektor zur Raumluft, nicht zur Außentemperatur!

Wenn ich Deine Exeltabelle richtig interpretiere, hast Du die Differenz Außentemperatur zu Raumtemperatur nicht berücksichtigt. Bei 100W Einstrahlung und niedriger Außentemperatur wird sicher kein Wärmegewinn mehr im Raum erreichbar sein. Ich müsste mich intensiver damit beschäftigen, aber ich denke da liegt ein Fehler in den Überlegungen.

Mein Bestreben ist es, eine möglichst einfache Steuerschaltung für die Lüfterdrehzahl zu finden mit der nur einmal ein Abgleich gemacht werden muss und dann sollte möglichst immer die optimale Drehzahl eingestellt sein.

Mit dem persönlichen Wohlbefinden hast Du aber etwas angesprochen, was man nicht vernachlässigen sollte. Ich denke die Schaltung sollte prinzipiell immer das Optimum rausholen können, aber der Bediener muß das drosseln können. Aber einfach soll es trotzdem bleiben.

Bei der Luftführung horizontal oder vertikal sprichtst Du sicher auf den Röhrenkollektor an. Diese eine Bauart wäre horizontal vorteilhafter ansonsten glaube ich, dass es vermutlich keinen großen Unterschied ausmacht aber die praktischen Erfahrungen fehlen mir dazu.

Also Glas als Abdeckung habe ich gewählt, weil ich auch hohe Stillstandstemperaturen ohne Probleme zulassen will. Klar, es ist schwerer als andere Materialien. Ich verwende momentan 4mm ESG, das wiegt 10kg/qm. Kunststoff ist bei niedrigeren Temperaturen sicher gut verwendbar aber aus einigen Artikeln, die ich mal gelesen hab reduziert halt die UV-Beständigkeit und die Dauertemperaturbeständigkeit die Lebensdauer. Da das bei mir aufs Dach soll, will ich möglichst nie mehr was dran machen müssen (soweit zumindest die Theorie :-)). Soweit ich weiß gibts nur bei Glasüberdachungen Vorschriften. Glas auf dem Dach müsste nicht einmal ESG sein, soweit ich weiß.

Mit den Röhrenkollektoren gebe ich Dir absolut recht. Ich bin inzwischen auch überzeugt, dass sich die Röhren mehr durchsetzen werden.

Ich freu mich auf weitere Diskussionen mit Dir!


@Rainer:
Über reine Temperaturdifferenz funktioniert das nach meiner Ansicht nicht (siehe Erklärungen oben). Ich brauche zwingend die momentane Einstrahlungsleistung (bzw. die Stillstandstemperatur des Kollektors bei der momentanen Leistung. Das macht es ja technisch so anspruchsvoll. Stufenlos ist für mich dabei ein MUSS. Sonst nützt die ganze Berechnung nix.
Ich weiß nicht wie die meisten hier ihre Lüfter betreiben, aber wenn Interesse besteht, gebe ich demnächst mal eine ganz einfache Schaltung an, mit der man jeden Gleichspannungslüfter (PC-Lüfter oder ähnliches) mit geringem Aufwand in der Drehzahl steuern kann (Material für ein paar Euros).

Grüße aus dem bayerischen Grenzland zu Hessen
Herbert

10.01.2018 15:43
Sandy 

Administrator

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es hier im Forum User, die mit der Temperaturdifferenzschaltung ihren Kollektor betreiben, wobei die Geschichte nicht stufenlos läuft. Erwähnen möchte ich noch, dass ich bei Messungen im Kollektor Anfang 2013 festgestellt habe, dass im Stillstand (logischerweise) die Temperatur im Gehäuse oben am höchsten ist. Deshalb habe ich den Fühler vom Thermostat im Bereich des Außlassrohrs montiert.

Hier noch mal ein Link, unter dem man die aktuellen und vergangenen Einstrahlungswerte sehen kann:

https://kachelmannwetter.com/de/messwert...0101-1200z.html

Einfach Datum, Uhrzeit und Bundesland auswählen und schon bekommt man die Werte.

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Grüße von
Rainer
(Sandy)
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10.01.2018 15:54
Sandy 

Administrator

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

@Andy

In deiner Exceltabelle steht die Einheit W/h, es sollte sicher Wh heißen.
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Grüße von
Rainer
(Sandy)
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10.01.2018 17:15
Leyonardo 
Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Ou, dann hab ich die Tabelle von Andy möglicherweise falsch interpretiert. Ich bin davon ausgegangen, dass in der 3. Spalte die Einstrahlungsleistung zu sehen ist (in Watt).
Ansonsten stimmt das schon. Die Luftmenge ist dann proportional zur Energie, wenn die Fördertemperatur kostant ist. Mit konstantem Delta T kann aber die opt. Energie nicht geerntet werden. Sonst könnte ich das auch mit 7°, 10° oder 33° machen.

Die stündlich aktuellen Einstrahlungswerte von Kachelmann find ich nicht schlecht Rainer. Allerdings ist das Raster etwas grob, mein Zuhause wird leider nicht getroffen :-(. Wie man im Copyright sieht, stammen die Werte vom DWD. Wenn man nicht so aktuell sein muss, kriegt man für jeden Monat nachträglich vom DWD Daten, die auf ein Raster von 1km heruntergerechnet sind (für die Erfolgsnachkontrolle :-)).

Grüße
Herbert

10.01.2018 19:01
Sandy 

Administrator

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Zu erwähnen wäre noch, dass der angezeigte Wert auf der Kachelmann - Seite durch 3600 geteilt werden muss, um in kWh umzurechen.

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Grüße von
Rainer
(Sandy)
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Zuletzt bearbeitet am 10.01.18 18:03

11.01.2018 13:24
Randvogelsberger 

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Ok...

Ich habe mich in der Eile wohl missverständlich und zu knapp ausgedrückt.
Es ist auch nicht immer einfach kurz und knapp zu schreiben, ohne das wesentliche zu verschweigen.

Ich versuche es einfach noch mal und hoffe, es wird nicht zu lang:

Es geht ja um eine automatische und optimierte Lösung der Lüftersteuerung.
Eigentlich musst du nur die Einstrahlleistung am Kolli messen, ist die Leistung ausreichen-> Starte Lüfter mit geringer Drehzahl.
Steigt die Leistung-> erhöhe die Drehzahl. Leider ist ein solches Pyranometer Schweineteuer und deshalb gehen wir den Weg über die Temperatur und schlagen uns damit rum.
Startet der Lüfter aber, weil zwar die Temperatur erreicht ist aber die Einstrahlleistung nicht ausreicht, so kühlt der Luftstrom den Kolli und bläst nach kurzer Zeit kalte Luft in den Raum.
Deshalb lassen wir den Kolli erst „aufladen“ und starten ein paar Grad später.

Um das zu realisieren braucht es 2 Funktionen, die in 2 Baugruppen unterteilt sein können oder in einer einzigen Steuerung programmiert sind.

Prinzipiell braucht es einmal eine Temperaturdifferenzsteuerung, die den Ein-und Ausschaltpunkt des Lüfters vorgibt. Allerdings braucht der 2 Fühler.
Es soll ja keine Luft unter Raumtemperatur vom Kolli kommen. Also Luft im Kolli größer Raumtemperatur -> „ein“ schalten; sonst „aus“.
Es geht auch einfacher: Temperatursteuerung mit nur einem Fühler im Kolli -> wenn Temperatur größer zB 25 Grad dann „ein“.
So wird aber das kleine Potenzial zwischen zB 18 und 25 Grad verschenkt. Und da willst du ja hin.

Der Einwand wird kommen (und ich teile diesen durchaus, wobei ich selbst von Anfang an die Temperaturdifferenzsteuerung verwende und bevorzuge
und, wie Sandy, für ausreichend erachte) ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. In der Übergangszeit Mrz-Mai & Sep-Okt habe ich 6-7 Tage pro Monat,
in denen ich nix ernte, wo also eine minimale Leistungsabfrage des Kollis zum tragen kommen könnte ( 8h x 200 Wh x 7 Tage = 11,2 kWh ->
das sind so 5-10 % meiner Monatsernte). Sonst ernte ich zwischen 3 und 20 kWh dank Direktstrahlung, hier sind nur ein paar Minuten 200 Wh verschenkt
-> also für die variable Lüfterreglung auch uninteressant. Im Nov-Feb erreicht der Kolli schon im Stillstand nur eine Temperaturerhöhung von 10 Grad an
trüben Tagen. Also bei 8 Grad Aussentemperatur auch nicht zu verwenden. Die Frage ist, an wie vielen Tagen wird denn so viel Temperaturerhöhung
erreicht, das ein kleiner Betrieb in Frage kommt? Also Aufwand und Nutzen….

Ich denke (meine persönliche Meinung), unter diesen Gesichtspunkten ist für unsere einfachen Kollis die variable Lüfterreglung ohne Mehrwert.
Anders könnte es beim Röhrenkolli aussehen, aber nur wenn er es schafft bei gleichen Bedingungen 10 Grad mehr wie der Netzkolli zu erbringen.
Da fehlen mir aber (noch) die Messwerte/ Erfahrungen.

Zurück zu deinen Fragen:
zu 1.) wenn ein Lüfter stufenlos gesteuert werden kann, kann ja eigentlich schon begonnen werden zu liefern, sobald die Temperatur über der Raumtemperatur liegt.

Sandy war da schneller-> Temperaturdifferenzsteuerung

zu 2.) Das ist dann die Differenztemperatur zur Außentemperatur?

Diese Angaben im Post beziehen sich auf die Heizleistung in den Raum (mein WoZi). Für mich ist in dieser Betrachtung die absolute Leistung des Kollis nicht interessant,
sondern nur die Leistung über Raumtemperatur. Bei 5 Grad Aussentemp., 25 Grad Kollitemp., 100 cbm Luftstrom erbringt der Kolli eine Leistung von 660 W.
Bei Raumtemperatur von 20 Grad heizt du den Raum aber nur mit 165 ! Du kannst es ja selbst nachrechnen. Viel wichtiger war in diesem Zusammenhang der Formelei,
das ein Faktor 0,2 für die Volumenstromerhöhung pro Grad heraus kam. Das sollte ein erster Anhaltspunkt für die Drehzahlsteuerung geben. Und darum ging es mir.

zu 3.) Nein, das ist nur die halbe Wahrheit. ….


Wir stimmen überein, was Luftmenge zu Temperaturabfall und Temperatur über Raumluft angeht.
Dein Einwand vom 10.1 passt hier rein.:
Mit konstantem Delta T kann aber die opt. Energie nicht geerntet werden. Sonst könnte ich das auch mit 7°, 10° oder 33° machen.

Eben hier sind wir unterschiedlicher Meinung.
Wenn bei 5 Grad Aussentemperatur 25 Grad im Kolli erzeugt werden, gibt es ein Temperaturgefälle von 20 Grad. Das ist mit thermischen Verlusten behaftet den
der Kolli berührt ja mit seinen Bauteilen die Aussenluft, egal wie hoch die Dämmung ausfällt. Wenn du aber 30 Grad im Kolli hast, ist auch das Temperaturgefälle
25 Grad und dementsprechend der thermische Verlust grösser. Je höher die Temperatur im Kolli, desto grösser die Verlustleistung. Das kannst du auch nachlesen.

Ein zweites ist, das ein Raum (die Luft darin) schneller erwärmt wird, je höher die zugeführte, wärmere Luftmenge ist. Und da genau glaube ich, gibt es kein MPPT
sondern nur „volle Kanne“. Es gibt kein Wärmeübergang sondern ein Austausch der kalten Raumluft durch die wärmere Kolliluft und somit auch kein Verlust beim
Wärmeübergang (Bei Umluft geht die kalte Luft in den Kolli, sonst entweicht sie in andere Räume oder durch Ritzen nach aussen). Sind zB 25 Grad erreicht,
geht der Lüfter aus weil der Temperaturunterschied = 0 ist. Macht aber nix, den dein Raum ist ja schon 25 Grad warm und mehr Heizleistung kannst du eben
in diesem Fall nicht abrufen. Und hier könnte im Detail unsere unterschiedliche Betrachtung liegen.

Je höher der Luftstrom, desto kleiner ist die Temperatur bei gleicher Leistung im Kolli. Aber das schreibst du ja auch.

Und aus diesen 2 Gegebenheiten daraus ergibt sich bei mir die Erkenntnis (und ich bin nicht der Weisheit letzter Schluß), das ein hoher Luftstrom mit
kleiner Temperatur (mind 1 Grad über Raum) die effizienteste und schnellste Methode ist, einen Raum per LuftKolli zu heizen. Bei 1 Grad Unterschied
würde es zwangsläufig zum tackten des Lüfters kommen. Die 5 Grad über Raumtemperatur sind nur der Erfahrungswert aus dem Kollibetrieb um das tackten
des Lüfters zu vermeiden. Für mich gibt es nur den einen Verlust, den es zu minimieren gilt und das ist der thermische Verlust. Und deshalb ist die
optimale Energieernte nicht bei 7°, 10° oder 33°.

Zu 4.
Zur Exceltabelle schrieb ich oben schon, egal welches Temperaturgefälle zu betrachten ist oder welche Leistung, bei unterschiedlichen Wattzahlen im Kolli
zeigt sich immer der gleiche Faktor des Luftvolumens bei 1 Grad Temperaturerhöhung. Mehr bezweckte die Tabelle nicht.

Das persönliche Wohlbefinden: es reicht ja einfach eine Drehzahlbegrenzung…

Unter Umständen reicht ja auch eine 3 Stufensteuerung des Lüfters und ist einfacher zu realisieren statt der stufenlosen Regelung.
Minimal bei Temp.Differenz kleiner 5 Grad, Hälfte bei 5 Grad, Maximum bei ?? oder ähnlich.
So ähnlich wurde hier ,glaube ich, schon mal überlegt.

Im übrigen, die Temperaturdifferenzsteuerung funktionier prima bei mir!
Und falls du es noch nicht gesehen hast, meine „Anlage“ : https://luftkolli.blogspot.de/


Gruß Andy

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