Administrator

Moin Wolfkill,
100 % ist die maximale Ladung. Wenn ich also auf minimal 80 % entlade, so kannst du bei dem angegebenen Akku nur 46 Ah (20%) nutzen. Deshalb sollte man bei Bleiakkus auch möglichst größer dimensionieren, wenn die Energie aus dem Akku wirklich abgefordert wird und nicht wie in meiner Anlage nur als Puffer dient.
Ein neuer Akku (12V) mit flüssiger Säure, der nach einer Tiefentladung eine halbe Stunde mit offenen Klemmen gestanden hat und nach dieser Zeitspanne noch eine Spannung unter 10,8 V besitzt, kann nach meiner Erfahrung nur noch 70 % seiner ursprünglichen Kapazität erreichen.
Es gibt die wildesten Methoden, solch einen Akku zu reaktivieren und es soll auch funktionieren. Allerdings erinnern mich diese Anleitungen an ein Spiel mit Bomben.
Im Gegensatz dazu habe ich Blei Gel Akkus wiederbeleben können, die noch eine Leerlaufspannung von 8 Volt besaßen und nach der Reaktivierung etwa 95 % ihrer Nennkapazität erreichten.
Übrigens ist es sehr schwer, in einer Inselanlage 100%ige Ladung zu erreichen. Meinen Akkus gönne ich ca. alle 4 Wochen bei sonnigem Wetter eine Pflege mit der Solaranlage, in dem ich die Hauptverbraucher abschalte und den Stromfluss beobachte. Sinkt der unter 0,5 A, so gebe ich die Verbraucher wieder frei. Der MPP Solarregler hält bei dieser Prozedur die Spannung auf 14,20 V.

Grüße von
Sandy

Administrator

... bei 12 Volt mittlerer Spannung ist die Rechnung richtig. In der Praxis sollte sie höher liegen, dafür sollten deine Energieerzeuger sorgen. Es ist eigentlich ein Wechselspiel zwischen Ladung und Entladung oder auch z.T. Minizyklen.
Lebensdauer verkürzend kann es werden, wenn du z.B. 1 Tag keine Ladung in die Akkus bekommst und dabei die Leerlaufspannung der Akkus nach einer halben Stunde ohne Last unter ca. 11,8 V liegt. Ab hier kannst du mit einer verminderten Lebensdauer rechnen. Wohlgemerkt, wir sprechen hier immer von der Leerlaufspannung, also ohne Last!
Nun solltest du keine Angst bekommen, dass der Akku dadurch sofort zu Schrott wird. Wird er in den darauf folgenden Tagen wieder gut geladen, wirst du sicher noch keinen Kapazitätsverlust nachweisen können. Einige Leute, dazu gehöre ich ebenfalls, schwören sogar auf ein gelegentliches etwas tieferes Entladen bis zu 50 % der Nennkapazität mit anschließender Vollladung. Die meisten Hersteller geben die maximale Zyklenzahl (Lebenserwartung) eigentlich bezogen auf diese 50%ige Entladung an. Wenn ich also in der Regel nur bis 80% entlade, wird sich dies erheblich auf das Akkuleben auswirken.
Zum Wechselrichter: Bei meinem Sinus - Wechselrichter liegt der untere Abschaltpunkt bei 11,8 V, was also gar nicht mal so übel ist. Es gibt aber auch Geräte, die erst bei 10,8 V Schluss machen und da wird’s auf Dauer kritisch. Deshalb sollte die untere Abschaltschwelle nicht dem Wechselrichter überlassen werden, sondern mit einer Spannungsüberwachung (Fensterdiskriminator) realisiert werden.
Deine Überlegungen gehen schon mal in die richtige Richtung. Du musst ganz einfach, so wie oben bereits erwähnt, zum Erreichen einer langen Akkulebensdauer eine entsprechend große Dimensionierung vornehmen.
Nach meiner Meinung kommen für ständige Entladezyklen bis zu 50% der Nennkapazität eigentlich nur Blei Gel Akkus in Betracht
Übrigens hat der Verkäufer meiner AGM Akkus mir eine Ladung auf 14,4 Volt empfohlen. Diesen Unsinn mache ich nicht, denn schließlich haben wir es immer noch mit einem Bleiakku zu tun. Nach etlichen Versuchen habe ich die Ladeschlussspannung letzten Winter auf 14 V festgelegt, wobei kurze Spitzen durch die zwei Windgeneratoren die Systemspannung durchaus für einige Millisekunden auf 14,4 V ansteigen lassen. Das von mir praktizierte gelegentliche Aufladen bis auf 14,2 Volt hat sich bewährt, ist aber wie gesagt kein Dauerzustand.

Grüße von
Sandy

Administrator

Keine Panik!
AGM Akkus sollen nach Herstellerangaben meistens bis 14,40 V im Burst Mode geladen werden. Weil ich persönlich der Ansicht bin, dass dies auf Dauer nicht gesund für sie ist, gehe ich nur bis ca. 14 V im Mittel. Kurze Spitzen bis 14,25 V, selten auch 14,40 V bei Sturm sollten kein Problem darstellen.
Float (Dauerladen) mit 13,60 V wirst du schwer hinbekommen, weil ein Windgenerator eher pulsierend lädt. Bei mir ist bei freier Anströmung von der Ostsee schon mal über längere Zeit ein relativ gleichmäßiger Betrieb möglich.
Bei einem Versuch hatte ich einmal meine AGM Akkus mit der Solaranlage auf 14,30 V gehalten. Nach einiger Zeit war deutlich ein Gasungsgeruch wahrzunehmen.
Grüße von
Sandy

Administrator

Versuch macht kluch! Übrigens sind es keine AGM sondern Blei - Gel - Akkus. Nach meiner persönlichen Erfahrung sind die immer noch erste Wahl für eine Inselanlage.
Du musst natürlich damit rechnen, dass die Teile in einer USV gesessen haben und deshalb etwas schwächeln.
Grüße von
Rainer

Hallo zusammen,

die Hawker SBS60 kostet neu von 259 € bis ca. 300 €
Ladespannung 14,28 bis Max 14,7 V Im Zyklenbetrieb bis 15 V
Brauchbar: 12 bis 15 Jahre
http://www.racetronics.de/Hinweise.htm

Grüße
Harald