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Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors
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11.01.2018 13:42
Generator 

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Moin Rainer,
nein ich zeichne nichts auf, bin kein Freak dafür.
Wenn die Röhre sich abkühlen würde warum läuft die Röhre hervorragend bei -5 grad (siehe das andere Video) You Tube.
Ich denke Andy hat es sehr gut erklährt und dort kann ich im großen und ganzen nichts bei tun.
Auch heute nur Wolken und und leichter Regen zwischen durch.

Grüße Wolfgang (Generator)

Black 300 /12 Volt Inselanlage (2 mal)
Black 600 / 48 Volt-Netz
420 Ampere Batterien.

11.01.2018 23:21
Leyonardo 
Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Hallo Andy,

danke für Deine ausführliche Antwort. Das war für mich verständlich und nachvollziehbar.
Ich wollte Dich allerdings nicht belehren und will auch niemandem etwas aufzwingen. Tut mir leid, wenn das vielleicht so rüber gekommen ist, das war nicht meine Absicht. Zu den meisten Deiner Ausführungen kann ich nur meine volle Zustimmung geben, in einigen Punkten habe ich allerdings eine abweichende Vorstellung. Ich gestehe auch zu, dass ein guter Teil meiner Betrachtungen bisher auf Theorie und Formeln basiert, solange ich noch keine aussagekräftigen Tests vorliegen habe. Sicher bin ich auch nicht, dass die zusätzlich zu gewinnende Energie den Aufwand wirklich lohnt, aber ich hoffe es und will es deswegen auch wissen.
Mit diesem Thread will ich aber nicht provozieren oder andere diskreditieren sondern ich würde mich freuen, wenn wir einfach unvoreingenommen darüber diskutieren können. Wenn ich unrecht habe, steh ich eh dumm da, wenn nicht kann es ja jedem hier etwas bringen.

Da Du Deine Meinung sehr vehement vorträgst, will ich deswegen jetzt auch nicht ausführlich auf einzelne Punkte eingehen sondern mal einen Punkt rausgreifen: Industrielle Pyranometer sind für uns zu teuer. Da gebe ich Dir recht. Als Entwickler habe ich aber schon oft ungewöhnliche oder unkonventionelle Lösungen realisiert, u. a. um Geräte preiswerter zu machen. Einen ähnlichen Messeffekt wie beim Pyranometer kann man mit einer kleinen PV-Zelle erreichen, die speziell angesteuert wird. Dadurch dürfte das Sonnenspektrum annähernd abgebildet werden und man hat ein zur Einstrahlung proportionales Signal. Kosten bis dahin (immer nur mal die Bauteile gerechnet) ca. 4-5€.
Wenn die Einstrahlung bekannt ist, kann man auch dementsprechend, wie bereits geschildert, den Lüfter in der Drehzahl steuern. Dazu sind, wie Du auch sagst 2 Temperatursensoren erforderlich. Ein Gleichstromlüfter kann wirklich sehr einfach und billig mittels eines MOSFET drehzahlgesteuert werden. Messschaltung und Ansteuerung für den Lüfter zusätzlich etwa 5€ womit die reinen elektronischen Bauteilekosten unter 10€ liegen dürften. Ein Mikroprozessor ist datür nicht erforderlich, nur ein Trimmpoti zum Abgleich.
Eines gestehe ich zu: so eine Schaltung müsste erst gebaut werden, die gibt es nicht. Aber wenn meine Versuche einigermassen erfolgreich sind, würde ich sowieso eine Platine anfertigen und die Platine bei Interesse hier im Forum kostenlos abgeben um auch Tests an anderen Anlagen fahren zu können (zum selbst bestücken).

Aufgrund der vergleichbaren Testkollektorbahnen, die ich aufbauen will, kann ich auf jeden Fall einen Vergleich zwischen der Differenztemperaturmethode und meiner Methode durchführen. Ich bin ja selbst gespannt, wie die Unterschiede aussehen, weil ich mir nicht zutraue, zuverlässige Berechnungen zu machen. Vielleicht sollten wir bis dahin einfach abwarten.


Ich werde demnächst beschreiben, wie mein Versuchskollektor aufgebaut sein wird und würde mich über Anregungen freuen was ich beim Testen berücksichtigen sollte.

Gruß aus dem Spessart
Herbert

14.01.2018 14:50
Leyonardo 
Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Hallo,

wie ich schon weiter vorne beschrieben habe, komme ich dieses Jahr nicht dazu meine geplante Solarluftkollektoranlage zu bauen. Damit das Jahr aber nicht verloren ist, will ich ja ein paar Kollektorbahnen als Testkollektoren aufbauen um Messwerte zu gewinnen. Die Kollektoren sollen auf einem modularen Kollektor basieren, den ich schon vor 2 bis 3 Jahren entworfen und einge Teile dazu gebaut hatte.

Zu meiner geplanten Luftkollektoranlage muß ich allerdings vorausschicken, dass anders als hier im Forum meist üblich, die Kollektoren auf dem Dach aufgebaut werden sollen.
Das hat verschiedene Gründe. Rund um mein Haus stehen Bäume, die einen Großteil der Wände verschatten und viele davon gehören nicht mir und dann hab ich auf den sonnigen Seiten viel Glas. Der zweite und fast noch wichtigere Grund ist, dass der Vorbesitzer meines Hauses das Dach mit diesen blöden Pappschindeln belegt hat. Die sind jetzt in den letzten Jahren so marode geworden, dass ich das Dach demnächst neu decken muss. Da die Dachbalken möglicherweise für schwere Ziegel nicht geeignet sind, muss eine andere Lösung her (aber auf jeden Fall nicht dieses primitive Teerpappezeugs). Der dritte Grund hat etwas mit diffuser Solarstrahlung zu tun, ist erst später dazugekommen und den werde ich auch später genauer erklären.

Mit einem Dachdecker, der für mich im Dach einen tollen warmen Wintergarten eingebaut hat, habe ich verschiedene Lösungen diskutiert. Dabei hatte ich eine Luftkollektoranlage schon im Sinn. Weil ich gleichzeitig das Dach energetisch sanieren will, sollen zwischen den Balken lose Holzfasern eingebracht werden und darauf Holzfaserdämmplatten. Die Oberfläche des Dachs besteht dann aus dem Dämmstoff Holzfaser.
Meine Idee war es nun, darauf direkt die Kollektoren aufzubauen. Gleichzeitig sollten die Kollektoren auch eine dichte Dachhaut bilden. Und zu schwer sollte die Lösung auch nicht sein. Deswegen habe ich mir Gedanken gemacht, wie eine solche Kollektorfläche kostengünstig gebaut werden kann.

Isolierung unter dem Kollektor ist also schon vorhanden und sollte auch dafür genutzt werden. Die Kollektoren bestehen im wesentlichen aus Metall und Glas. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich einen unterströmten Kollektoraufbau gewählt, weil ich hohe Temperaturen erreichen wollte, wußte aber noch nichts von Fieberglasnetzen. Ich kannte nur den Aufbau von Veco und konnte mich damit nicht richtig anfreunden.
Glas als Abdeckung habe ich gewählt, weil ich an der Anlage auf dem Dach möglichst nie mehr was machen will. Damit auch bei Hagel nix zerbricht, sind ESG-Scheiben verwendet und das Format der Kollektoren ist nur 1000mm x 600mm. Und wenn der Kollektor hohe Stillstandstemperaturen hat, lacht Glas nur darüber, biegt sich nicht durch und verändert seine Größe kaum. Das ergibt gleichzeitig ein geringes Gewicht je Kollektor (7,2kg), so dass die Dinger auf dem Dach auch gut verbaut werden können. Die Maße entstanden aus praktischen Erwägungen, die mit dem Dach und den Maßen der zur Verfügung stehenden Materialien zu tun haben.
Für die Absorberfläche habe ich dünnes Alublech gewählt, weil das ebenfalls hohe Temperaturen verträgt, leicht zu bearbeiten ist und auch langzeitstabil ist. Auf dem Alublech haftet auch die Solarfarbe gut.
Befestigt werden die Kollektorelemente auf Aluschienen, wie sie für die Solartechnik verwendet werden.

Das klingt auf den ersten Blick nicht danach, dass sowas einfach aufzubauen ist und schon gar nicht, dass sowas preiswert sein könnte. Ich bin jedoch der Meinung, dass die meisten Forumsmitglieder sowas durchaus ohne Probleme nachbauen könnten, nach dem was ich hier an tollen Anlagen schon gesehen habe. Und die Preise liegen, denke ich durchaus günstig, wie ich nachfolgend zeigen werde. Allerdings basieren die Preise auf einer Fläche von 100qm, die ich damit abdecken will (bzw. muss, um das Dach dicht zu kriegen). Allerdings werden sich die Preise bei nur 10qm wohl kaum verdoppeln.


Bild 1: Glasscheiben

Bild 2: Kollektorblech


Bild 1 zeigt die ESG-Scheiben (1000mm x 600mm), die ein Glashändler nicht weit weg von mir geliefert hat.

Bild 2 zeigt das Aluminiumblech, das Absorber und auch teilweise Gehäuse bildet. Es ist 0,5mm dick, uneleoxiert, aus AlMg3 und entstand in dieser Abmessung, indem der Lieferant eine Tafel einfach in drei Teile abstanzte. Das Blech habe ich, wie man sieht, gebogen. Dazu habe ich mir eine kleine Biegemaschine gekauft, womit ein Blech dann innerhalb von weniger als 15 Minuten gebogen ist. Die Biegemaschine werde ich dann wieder verkaufen, wenn alles erledigt ist.

Ich gebe zu, dass das nicht unbedingt eine Möglichkeit für jeden Heimwerker ist, aber ich habe auch Ideen dazu, wie man alles mit zugelieferten Bauteilen zusammenbauen kann. Eine Kappsäge mit einem Alusägeblatt wäre aber schon brauchbar.

Das Blech muss in einem weiteren Schritt auf seiner dem Glas zugewandten Oberfläche geschwärzt werden. Dazu habe ich die Blechoberfläche mit Ethanol gereinigt und mit Solarlack beschichtet. Solarlack habe ich damals verwendet, weil ich sicher gehen wollte, heute würde ich sicher auch eine preiswertere schwarze Farbe verwenden, die temperaturfest ist. Allerdings habe ich weniger Farbe benötigt als angegeben war.


Bild 3: Kompletter Kollektor

Bild 4: Detail Klebung


Bild 3 zeigt den komplett zusammengebauten Kollektor, der aus der Glasscheibe, dem Absorberblech und einer seitlichen Abschlußleiste besteht. Die Glasscheibe ist mit einem speziellen Kleber am Absorberblech angeklebt. Nach ersten Versuchen, einfach den Kleber zwischen Scheibe und Blech einzuspritzen, habe ich mir eine kleine Vorrichtung gebaut, die die Kleberraupe gleichmäßig macht. Mich hat einfach gestört, dass die Kleberraupe am Anfang so versaut ausgesehen hat.

Bild 4 zeigt ein Detailfoto, auf dem das Glas, das Absorberblech und der schwarze Kleber zu sehen sind. Der Kleber ist etwa 4mm dick, also dünner als es auf dem Foto aussieht. Das eingeklebte Aluprofil ist ein U-Profil von 12mm x 12mm. Es dient zum Erweitern der Kollektoren in der Länge. Hier wird einfach ein Profil von 10mm dazwischengesteckt und zwei Kollektorsegmente sind damit verbunden (kann dazwischen mit dem gleichen Kleber abgedichtet werden).
Ich muß noch darauf hinweisen, dass meine Scheiben geklebt sind. Das geht in Deuschland nur mit einem Kleber, der für "structural glasing" zugelassen ist. Den kriegt man scheinbar nicht oder wenn, ist er unbezahlbar. Nach Angaben vom Hersteller meines Klebers macht der das auch, aber ohne Zulassung. Eine andere Möglichkeit sind fertige Systeme mit Abdeckleisten, die sind aber halt wieder wesentlich teuerer und sehen meiner Meinung nach auch nicht so schön aus, wie eine glatte Oberfläche. Oder man klebt und verwendet zur zusätzlichen Sicherung Klammern aus dem PV-Solarbereich. Dann sind die Kosten wieder OK.
Aber, bitte beachten: reine Klebung ist bei uns ohne Zertifikat nicht zulässig! Und ich würde es für senkrechte Flächen lieber nicht anwenden.


Bild 5: Befestigungsdetail


Bild 5 zeigt das Aluprofil, das als Rahmen dient und die Befestigung des Absorberblechs. Hier ist das Blech mit dem Aluprofil über eine Einschubmutter aus Alu und eine Madenschraube aus Edelstahl so etwa alle 25cm befestigt. Soll der Kollektor in der Breite erweitert werden, wird im Befestigungsprofil links mit der gleichen Mutter ein weiteres Blech befestigt. So kann eine Anlage gebaut werden, die in der Breite in Stufen von 60cm und in der Länge in Stufen von 100cm erweitert werden kann. Damit kann ich die Fläche meines Dachs einigermassen variabel belegen. Dort wo was übrig ist, wird ein weiteres passgenaues Blech gebogen, dass u. U. auch als Ortgangblech ausgebildet werden kann.
Keine Angst, ich bin kein Handwerker, die Fachbegriffe habe ich mir auch nur angelesen!

Geht wirklich mal eine Scheibe zu Bruch, müssen ein paar Schrauben gelöst werden und eventuell eine Kleberfuge aufgeschnitten werden.
Damit sowas allerdings nicht wegen Verspannungen oder Verzug, die am Bau wohl kaum zu vermeiden sind, passiert, habe ich quasi mit dem Blech eine Sicherung eingebaut. Das 0,5mm starke Alublech ist flexibel genug um seitliche Bewegungen im Bereich von einigen Millimetern abzufangen. Zwischen den Längsverbindungen kann eine relativ breite Dehnungsfuge notfalls auch 2 bis 3mm Bewegung abfangen, bevor sie reisst. Die seitlichen Fugen, die beim Erweitern entstehen, müssen eigentlich nicht geschlossen werden. Wasser kann reinlaufen und läuft im Profil nach unten (z. B. Richtung Dachrinne). Aber aus thermischen Isolierungsgründen werde ich dort wohl irgend ein EPDM-Schaumisolierprofil einkleben.

Zu den Kosten:
Ich habe alle Komponenten entweder im Umkreis von 50km bekommen (z. B. Glas und Alu) oder übers Internet in Deutschland bestellt. Es lohnt sich auf jeden Fall bei mehreren Lieferanten anzufragen. Beim Glas habe ich die Erfahrung gemacht, das eine Spanne bis zum Dreifachen problemlos drin ist. Also umgucken. Das Blech habe ich von einem Metallhandel, der es auch für einen kleinen Betrag zuschneiden konnte. Biegen war allerdings ein Problem, so dass ich mich entschlossen habe mir selbst eine Biegemaschine zu kaufen. Aber wie gesagt das geht auch ohne (andere Ausführung).

Alle Preise für 0,6qm Kollektorfläche (inkl. MwSt., allerdings teilweise ohne Beschaffungskosten):
* ESG-Glas (0,6qm, mit Stempel von deutschem Hersteller, je Stück): 5,10 €
* Alublech (0,6qm, AlMg3, 0,5mm dick, blank, je Stück): 6,40 €
* Solarlack (5kg = 185,-€, je Blech ca.): 1,50 €
* Spezialkleber (Ottocoll S7, Kartusche 300ml = 5,60€, je Kolli ca.): 2,80 €
* Alu-U-Profil (12mm x 12mm, 6m, je Kolli): 1,00 €

* Befestigungsprofile (40mm x 40mm, 6m lang, Alu blank, je m): 3,30 €
(für die gesamte Fläche wird zusätzlich je 1 m benötigt)
* Alueinschubmutter (6mm, 1 Stück = 0,09€, 4 Stück je Kolli): 0,36 €

* Arbeitszeit (unbezahlbar :-() -,00 €

Gesamtkosten für einen Kollektor: ca. 21,-€

Ich muss noch dazu sagen, dass ich für einige Materialien ewas ungewöhliche Einkaufsquellen gefunden habe, wie z. B. ein Solarportal, das überzählige Artikel anbietet.

Ich hoffe ich hab jetzt niemanden mit diesem riesigen Text erschlagen. Drum hör ich hier auf und beschreib das nächste Mal, wie ich auf dieser Basis Versuchskollektoren mit Abwandlungen draus bauen will.

Bis dann
Herbert

15.01.2018 15:08
Randvogelsberger 

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Moin Herbert

Ein Dach als Kollektor?

Da fand ich das hier, würde ich machen wenn etwas Taschengeld übrig geblieben ist :
http://www.amena.ch/joomla/images/storie...ericht_0302.pdf

Vielleicht findest du ja ein paar Ideen, die auch für dich im Detail taugen.

Das hier fand ich auch gut, mit Speicher:
http://www.hc-solar.de/Diplomarbeit_cm.PDF


Deine Variante für 40 € pro qm ? Ist ein Überströmter Absorber, gelle?
Hört sich doch super an!
Dem fehlt für Stand- Alone nur noch die Dämmung.

Gruß Andy

15.01.2018 15:18
Randvogelsberger 

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

der Link funktioniert nicht richtig

http://www.amena.ch/joomla/index.php?opt...3&Itemid=79

und dann runterscrollen zu "Dachintegration bei einer Gebäudesanierung Solarhaus in Braunwald"

Die Pdf lässt sich dann problemlos öffnen....

Gruß Andy

15.01.2018 15:31
High5 

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Die Solaranlage ist wirtschaftlich vorteilhaft. Der Holzofen hingegen nicht.
In der Kombination sind beide etwa gleich wirtschaftlich wie eine konven-
tionelle Heizung an diesem Standort.


Das gibt aber zu denken. denke ich.
Thomas

15.01.2018 16:56
Holger73 
Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Tja Herbert - willkommen im Club...

Ich habe in den letzten 10 Jahren, in welchen mein Gehirn sich schon mit Warmluftkollektoren beschäftigt, alle möglichen Varianten hin- und hergewälzt - inkl. großflächigen Plaste-Kollektoren von Bayer welche als Dacheindeckung funktionieren sollten (Name weiß ich nicht mehr, ist auch nie in Serie gegangen) Mein Dach ist ca. 180 Jahre alt, und da ist das auch so eine Sache mit der Belastung.
Letztendlich ist es bei mir in 2014 ein Blechdach (im Ziegel-Look) geworden, wo ich mir von Dachdecker die Vorbereitungen für eine Absaugung habe einbauen lassen. Also 100qm unverglaster, hinterlüfteter Absorber. Mit dem zusätzlichen Wissen der letzten zwei Jahre würde ich heute versuchen, soviel wie möglich PV-Indachmodule in das Blechdach zu integrieren damit ich auch noch Strom ernten kann. Ansatzweise mache ich das gerade auf meinem Schuppen - kannst ja mal in den Beitrag (PV-Luftkollektor, im nicht öffentlichen Teil) reinschauen...
Eine Eigenlösung mit 100qm wäre mir persönlich zu unsicher/undicht...

Die Idee ist toll, und Du hast schon eine Menge erreicht - aber wäre es mit fertigen Modulen (PV-Modul, hinterlüftet) nicht stressfreier??? Vor allem, weil für die Eigenfertigung doch immer so viel Zeit draufgeht, welche wir nie so wie gewünscht übrig haben...

Ich drücke die Daumen...

Gruß,
Holger73

15.01.2018 17:35
Leyonardo 
Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Hallo,

@Andy:
Für thermische Solarkollektoren hat man früher fast immer die Dachfläche benutzt. Warum soll die Dachdeckung selbst nicht Wärme liefern können?
Den ersten Link mit dem Haus in Braunwald kannte ich. Das ist übrigens mit ein Grund (nicht der entscheidende) dass ich mich entschlossen habe die Luftkollektoren aufs Dach zu bauen.
Ich find das genial, was die gemacht haben. Ganz einfache, kostengünstige Mittel aber durchaus solide gemacht. Was mich damals begeistert hat, war der hohe Jahresdeckungsgrad von 70%. Und das mit einem überströmten Kollektor.

Die Diplomarbeit kannte ich noch nicht. Liest sich aber auch nicht schlecht. Mal sehen, wenn noch was vom Taschengeld übrig ist, lass ich mir mal ein paar Schaufeln Kies in den Keller schütten, dann hab ich auch den Speicher, den ich eigentlich bräuchte.
Aber mal im Ernst, das ist schon ein Problem, wenn der Speicher fehlt. Wir schmeissen dann eine ganze Menge der kostbare Solarenergie weg!

Mein Kollektor, wie Du ihn oben siehst, hat eine unterströmtes Absorberblech. Man kann es auf den Bildern nicht so gut sehen. Das Blech ist oben und unten durch ein Aluprofil abgeschlossen. Somit sollte der Wirkungsgrad besser sein als in Braunwald, aber ich weiß inzwischen, dass der Wärmeübergang bei dem glatten Blech zu schlecht ist. Da ich aber schon einige davon angefertigt habe, werden sie mir als Basis für die Testkollektoren dienen. Ein paar Modifikationen sollen dann zeigen, was am besten funktioniert (wenn möglich auch ein Fibernetz als durchströmte Variante). Aber das beschreibe ich demnächst hier.

Ich hatte ja weiter oben geschrieben, dass das Dach neu isoliert werden soll. Damit ist die Isolation quasi schon vorhanden. Holzfaser hat auch eine sehr hohe Entzündungstemperatur, so das der Kollektor direkt auf die Isolierung gebaut werden kann. Nur so lässt sich auch der Preis von <40€ machen, weil ich keine Isolierung brauche und Rahmenteile nur an der Begrenzung der Fläche notwendig sind.
Als Wandversion müsste halt z. B. eine Holzfaserplatte oder im einfachsten Fall eine Siebdruckplatte druntergelegt werden.


@Thomas:
Interessante Aussage, gell. Hört man nicht so oft!
Du hast ja auch schon eine größere Fläche. Schon allein mit der Folienabdeckung hast Du im Sommer doch ordentliche Erträge. Ist halt schade, dass die Fläche im Winter verschattet ist, sonst hättest Du dann sicher auch noch Erträge.


Bis dann
Herbert

15.01.2018 18:37
Leyonardo 
Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

Hallo Holger73,

danke für die nette Begrüßung.
Ja, ich glaube ein nicht zu kleines Eckchen meines Gehirns ist inzwischen auch bei mir für Luftkollektoren reserviert. :-)
Das theoretische Wissen wird dabei aber immer besser und schreit nach Realisierung. Heute merke ich, wenn ich z. B. hier schreibe und versuche alles möglichst klar auszudrücken, wird manches noch klarer.
Deswegen habe ich eine Ahnung, wo das (zumindest für mich) hingehen muss und einige Lösungsansätze werden dann uninteressant. Eine gute Lösung sollte preiswert sein und dabei noch so viel Energie wie möglich gewinnen. Das ist bei mir die Maxime.

Hast Du schon mal versucht die Luft unter dem Blechdach abzusaugen? Wenn die PV eingebaut ist, ist sicher noch genug hinterlüftetes Blech übrig um es als Luftkollektor zu nützen.

Ich gebe Dir Recht, was die Sicherheit angeht. Ein bisschen Grummeln hab ich schon noch im Bauch. Aber nachdem ich schon das zweite Haus wirklich grundrenoviere und das erste quasi entkernt und neu aufgebaut habe, hab ich so viel gelernt (natürlich auch aus Fehlern), dass ich denke, das krieg ich besser hin als mancher Handwerker (da hab ich auch meine Erfahrungen :-().
Es kommen auch PV-Solarmodule aufs Dach, aber mit den Luftkollektoren haben die eher wenig zu tun. Stressfreier wird das für mich dadurch nicht. Stress hätte ich, wenn ich meine Ideen nicht realisieren könnte. Das ist genau das was mich reizt: was ausdenken, was möglichst nicht Stand der Technik ist und das dann realisieren. Ich weiß, es gibt bequemere Hobbies. :-)

Ich werde weiter darüber berichten und hoffe der eine oder andere kann was davon gebrauchen aber ich hoffe auch, dass ich vom Forum weiterhin konstruktive Rückmeldungen bekomme.

Deinen Thread werd ich mir mal in Ruhe ansehen ...
Herbert

18.01.2018 19:30
Sandy 

Administrator

Re: Prinzipielle Betrachtungen zum Bau eines Versuchs-Luftkollektors

@Andy
Sag mal, sehe ich es richtig, ist der Verbrauch an elektrischer Energie von dem Passivhaus wirklich so hoch? Inklusive Lüfter kann ich dem Diagramm (Seite 52) über 23.000 kWh/a Energiebedarf entnehmen oder sehe ich dies falsch?

_______________

Grüße von
Rainer
(Sandy)
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