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Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung
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30.07.2015 08:10
AlphaRay 
Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Moin :)

Hat sich jemand eigentlich schon mit diesem Thema beschäftigt?
Habe hier eine ziemlich lange Liste mit diversen Materialien und deren Emissionsgraden (IR) bei diversen Temperaturen entdeckt:
http://www.bartec.de/fileadmin/download/..._Emission_d.pdf


Ich weiß nur, dass schwarz-matt lackiere/eloxierte Oberflächen das "minimum" sein sollten. Nacktes Alu reflektiert sehr stark - vor allem die spiegelnde Alufolie.
Hatte mich gestern wieder ein wenig in das Thema eingelesen..hier mal paar Eckdaten:

Solarlack Trubadu (auf Wasserbasis, 0.75 l für 4 qm = 45 €...autsch)
Absorption: 95%
Emission: 86%
Temperaturbeständigkeit: -60°C bis +250°C

Hier paar Farben/Lacke mit Temperatur und dem Emisionsgrad (1,0 = 100%) bei dieser Temperatur:
schwarz, matt 40°C bis 100°C 0,96 bis 0,98
hitzebeständig 100°C 0,92
weiß 40°C bis 100°C 0,80 bis 0,95
Emaillelack, weiß 20 0,91
Heizkörperlack 70 0,91-0,93

Interessant ist hier "weiß" und Heizkörpelack (ebenfalls weiß). Normalerweise heißt es, dass je dunkler, desto höher de Emissionsgrad. Hier sind zwei weiße Lacke, welche bei 70°C einen Emissionsgrad von etwa 90% haben.


Schauen wir uns mal das Aluminium selbst bei 100°C an:
Blech, eloxiert 0,55
Blech, blank 0,10
Blech, poliert 0,05

Interessant fand ich diese Aussage:

"Weiterhin gilt, daß der Emissionsfaktor gleich dem Absorptionsfaktor ist: ελ = αλ" (Quelle: http://www.keller-msr.de/pyrometer/grund...aturmessung.php)
Würde bedeuten: Blankes aluminium Absorbiert und Emittiert zu 10%. Es ist also das schlechteste, was man bei einem Kollektor machen kann.

Der Heizkörperlack ist schon mal eine nette Grundlage - bis auf die weiße Farbe ist dieser schon mal für hohe Temperaturen ausgelegt und hat schon von Haus aus einen hohen Emissions/Absorbtionsgrad.
Einen schadstoffarmen(freien?) Lack habe ich hier gefunden:

Brilux Lacryl-PU Heizkörperlack 265:
wasserbasiert, geruchsarm
auf Acrylharz-Basis, PU-verstärkt
hitzebeständig bis +180 °C
besonders hohe Kantenabdeckung
hohe Weißgradstabilität
farbtonstabil bis +140 °C
schnell trocknend

Preise ab 22 € für 0,75 l. Ist schon mal die Hälfte vom Solarlack.

Tunen kann man diesen z.B. mit Graphitpulver:
gepreßt, glatte Oberfläche 0,98
Pulver 0,42 – 0,97

1 Liter/Kilo Pulver gibts für 6-8 €. Ich denke, dass man hier viel weniger braucht, um den weißen Heizkörerlack auf "dunkel" abzustimmen.


Jetzt wäre die Frage: Schwarz eloxiertes Alu (Folie, Fliegengitter) hat mehreren Listen nach einen Emissionsgrad von ca. 50-55%. D.h., dass etwa die Hälfte der Wärmestrahlung Reflekiert wird (ausgehend von Emissionsgrad = Absorptionsgrad), was für den Wirkungsgrad nich sehr gut wäre...
Mit Solarlack bestrichene Alufolie würde bei einem Absorptionsgrad von 95% - was theoretisch einen fast doppelt so hohen Wirkungsgrad erzielen würde. 1 qm = ca. 12 € + Alufolie. Wäre ja noch OK.
Heizkörperlack hat einen hohen Emissionsgrad von 90%. Absorptionsgrad bei weißer Farbe ist denke ich mal nich soo hoch, was man ja aber mit Pigmenten wie z.B. dem Graphit "tunen" könnte. Oder einfach "echte" schwarze Farbpigmente.
Mit schwarzem Mattlack auf Wasserbasis (6 € für 400 ml?) hätte man die günstigste Lösung - Frage wäre nur, wie gut der Lack bei den Temperaturen nach Jahren noch hält.

Holzkohle hat z.B. einen Emissionsgrad von 96%. Kostenfaktor vernachlässigbar. Zu Pulver gemahlen kann es mit einem Bindemittel wie Acryllack aufgetragen werden. Wäre auch einen Versuch wert und direkt machbar, da beides vorhanden ;)

Hier mal ein Vergleich zwischen schwarzem Lack, Schwarzchrom und Selektivlack. Die Missions der anderen ist sehr gering, im gegensatz zur Absorption. Müsste man sich bei uns fragen: macht das Sinn? Bei einem Wasserkollektor verstehe ich das: Wasser läuft im Kupferrohr -> aufgeschweißstes Kupferblech soll wärme aufnehmen, welche vom Wasser absorbiert werden soll -> d.h. das Kupferblech soll die Wärme "in sich" behalten und wenig abstrahlen (Emissionsfaktor < 15%).
Wir wollen: viel absorbieren + abstrahlen an die Umgebungsluft, um diese aufzuwärmen. Der Solarlack ganz oben macht das was wir gerne hätten - aber das selbe macht theoreitsch jeder (tief)schwarze, matte Lack: Absorption und Emission von mind 85-90%.



Was habt ihr schon ausprobiert? Hat vielleicht sogar wer echten Solarlack und Vergleichsmessungen?

Gruß
Paul

30.07.2015 22:13
Sandy 

Administrator

Re: Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Ja, dieser Themenbereich ist zu Beginn eines Eigenbaus sicher der wichtigste.
Was das Fiberglas-Netz angeht, so sollen die Verwirbelungen, die beim Durchströmen der Luft entstehen, den Wirkungsgrad erhöhen. Selber war ich auch zunächst skeptisch, aber Kollege Kap Horn hatte mich überzeugt. Die Frage ist ja auch, wie lange die Alujalousien durchhalten. Beim allgemein bekannte Kollektor - Großprojekt (Hattest du im anderen Thread erwähnt) wird es sicher zu Problemen gekommen sein, die Temperaturen waren doch gewaltig hoch. Online ist er mit seinem Projekt nur ganz kurz gewesen, so dass zu befürchten ist, dass es auf Dauer nicht funktioniert hat.

Für mich ist die Ausdunstung von chemischen Stoffen auch ein kritischer Punkt, was die Materialwahl angeht. Die von mir benutzten Siebdruckplatten sollen nach dem was ich recherchieren konnte, relativ wenig Schadstoffe absondern. Auf Lacke habe ich deshalb verzichtet, auch wenn der Wirkungsgrad dadurch geringer ist.

_______________

Grüße von
Rainer
(Sandy)
_______________

30.07.2015 23:07
AlphaRay 
Re: Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Sehe ich genauso.einfach "irgendwas" bauen mit "irgendwas" drin und "irgendwas" als Gehäuse kann nicht wirklich funktionieren... wird schon, aber was nützt mir dann ein Wirkungsgrad von 20% im Winter? ;)

Ich meinte das schwarz Alu-Netz - nicht Glasfaser :) Ich simuliere mit einem Windkanalsimulator den inneren Aufbau...dachte erst dran 1 - 2 Schichten quer (seitlich gesehen) zu verlegen, dass die Luft durch beide durch muss vom Eingang zum Ausgang. Aaaber es ist ja wie bei faulen Menschen: man sucht sich immer den einfachsten Weg bzw. den mit dem geringsten Widerstand- und das wäre der direkte weg. Das kann nicht funktionieren. Verwirbelungen usw. entstehen bei einem Netz auch nicht wirklich...zumindest nicht so sehr, dass alle Ecken bzw. allem die heißen Flächen durchströhmt werden.

Ich werde mehrere Querstäbe einsetzen. Mit dem Windkanalsimulator schon schon raus bekommen, dass diese enger sein müssen als ich mir das gedacht habe...das Thema "faul" kommt da wieder zum Einsatz ;) Die Luft meidet da einfach die Ecken, wenn die Abstände zu groß sind.

Das wäre der grobe Aufbau des Kollektors im Querschnitt - von oben nach unten:

1. 1mm PET Kunstglas
2. schwarz eloxiertes Fliegengitter im Zickzack zwischen Stegen gespannt -> Fliegengitter-Markt.de -> "Fliegengitter Gaze Gewebe 1,2 x 10,0m schwarz" ~30 €
3. schwarz eloxierte Alufolie - in der senkrechte im zickzack gerafft = mehr Fläche + "Totlauf"-Falle für die Wärmestrahlen durch "V"-Form (Einfallwinkel = Ausfallwinkel) -> https://www.rosco.com/FTVP/cinefoil.cfm?menuReturn=film (62x768 cm bei Thomann knappe 20 €)
4. Sperrholzplatte (Pappel, 3-4mm)
5. Perlite (40mm)
6. Sperrholzplatte (Pappel, 3-4mm)

Seiten:
1. 19mm Fichtedielen
2. 30mm Perlite
3. Sperrholzplatte (Pappel, 3-4mm)




Gesamtgewicht Rückwand laut U-Wertrechner je qm = ca. 8 kg (ohne die Seiten)
Gesamtkosten je Kollektor: 35-40 € (60x100 cm) = ~58-66 € je qm

30.07.2015 23:08
AlphaRay 
Re: Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Das mit dem Bild hat irgendwie gar nicht geklappt..hier mal die URL direkt:
http://fs2.directupload.net/images/150731/cidysesk.png

30.07.2015 23:10
AlphaRay 
Re: Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Irgendwas hat da nicht geklappt..hab das Bild noch mal hoch geladen:
http://fs1.directupload.net/images/150731/ty249gia.jpg

30.07.2015 23:32
AlphaRay 
Re: Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Gestern Mittag noch eine sehr interessante Seite gefunden: aus Umgebungs- und Materialtemperatur, -Größe und Emissionsgrad lässt sich hier die abzugebende Energie in Watt berechnen lassen!

http://www.preis-ing.de/index.php/de/ext...ung-pro-flaeche

Testwerte:
- Alu Eloxiert 0,55
- 600x1000 mm Fläche
- 10 Grad Umgebungstemperatur (= im Kollektor => Ansaugluft)
- 50 Grad Materialtemperatur

Raus kommen sehr niedrige 84 Watt auf die 0,6 qm...
Bei 100 Grad Oberflächentemperatur sinds 242 Watt.

Würde man jetzt von einem Lack ausgehen (Emission von 0,85):
130 statt 84 und 374 statt 242 Watt - etwa 50 % mehr.

Mit blankem Alu erreicht man gerade mal:
15 bzw. 44 Watt

Eloxiertes Alu hat eine fast 6-fache Absorptionsrate als "nacktes"!
Das eloxierte Alu zu lackieren bzw. nacktes zu nehmen und dieses direkt lackieren verbessert es auf auf das 9-fache.

Fiberglas-Fliegengitter wäre evtl. die bessere Alternative zum schmwarz eloxiertem Aluminium, da Kunststoffe einen Emissionsfaktor von 0,8 und höher haben - hier erspart man sich das lackieren und das doppelt so teure Aluminium.

Evtl. gehts noch einfacher bzw. besser:
Grafitpulver - 0,97
Holzkohlepulver - 0,96
Diese beiden Stoffe haben einen sehr hohen Emissionsfaktor. Man müsste nur noch ein Temperaturstabiles Bindemittel finden, mit welchem man den die Mischung direkt auf die Spanplatte aufträgt - also die Rückwand und die Wände damit streicht.

Dazu die Glasfasergaze statt Aluminium:
Kunststoff Glasfaserlaminat (Leiterplatte) 0,91 - 0,94

Theoretisch sollte aber ganz normaler schwarzer Mattlack ausreichen. Auf Wasserbasis ist dieser zumindest Schadstoffarm:
Lack schwarz, matt 0,97
Lack schwar, stumpf 0,96-­&#8208;0,98

Somit hätte man im Inneren des Kollektors nur noch Materialien mit einem Emissionsgrad von mind. 95 %...

Das mit schwarzem Lack oder Grillkohlestaub mit Lack gemischt lässt sich einfach testen. Mal schauen wie ich am WE Zeit für habe :) Die schwarz eloxierte Alufolie wurde heute bereits verschickt. Hätte dann drei verschiedene Absorptionsmaterialien zum testen da.

03.08.2015 21:17
AlphaRay 
Re: Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Habe heute endlich mal geschafft die Alufolie auszupacken ;)

Ging um diese hier: https://www.rosco.com/FTVP/cinefoil.cfm?menuReturn=film (62x768 cm = ~20 €)

Die scheint mir nicht schwarz eloxiert, sondern eher lackiert zu sein - sogar beidseitig! D.h. dass Rückwärtig abgestrahlte Wärme auch von der hinteren Seite wieder aufgenommen wird statt reflektiert zu werden, wie bei einer nur einseitig lackierten Oberfläche.
Die zwei schwarzen Schichten zusammen sind fast so dich wie das Alu. Insgesamt fühlt sich die Folie fester an die dickere Haushaltsalufolie mit Waben.

Nachgemessen: 8 Schichten = exakt 0,5 mm => 62,5 um..also doppelt so dick wie die stärkere 30er Alufolie. Wird wahrscheinlcih auf so einer basieren + die zwei Lack/Kunststoffschichten.

Oberfläche ist übrigens seeehr matt - wirkt wie schwarzer Karton. Bin auf erste Messungen gespannt..macht insgesamt seehr guten Eindruck!

13.11.2016 17:19
Sun2 
Re: Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Hallo,
ich freue mich ein Forum gefunden der sich ua. mit Luftkollektoren beschäftigt.

Ich habe eine Frage zum Thema Solarlack:
Ist dieser so unverzichtbar wie die Hersteller es behaupten? Oder ist ein Lack aus dem Baumarkt Schwarz-Matt nicht genau so gut?

Mein erster Luftkollektor ist noch in der Testphase im Garten und nicht auf dem Dach. Bevor ich mit der Installation auf dem Dach fortfahre würde ich gerne der Sache auf dem Grund gehen.

Ich würde mich sehr über Eure Tipps sehr freuen.

14.11.2016 21:11
Sun2 
Re: Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Hallo,
kann mir keine Helfen?
Frage: ob Solarlack besser ist als ein Lack Schwarz-Matt aus dem Baumarkt?

14.11.2016 21:45
KapHorn 

Re: Lacke, Eloxierung und selektive Beschichtung

Hej sun2

Willkommen in Deutschlands seriösestem Forum fuer SoLuKos!

Der Preis von Solarlack rechfertigt meiner Meinung nach nicht den eventuellen Mehrertrag (der recht gering sein dürfte).
Wenn Du keine mattschwarzes Glasfiebernetz findest, dann nimm (so wie ich zu Anfangs) einfach mattschwarze Motorfarbe oder gar eine vom Baumarkt (aber so um die 80 Grad sollte sie vertragen können...mindestens)
Die Motorfarbe riecht ein wenig die ersten Tage, aber wenn Du den SoLuKo einfach erst Mal in die Sonne stellst bevor Du ihn einbaust, dann ist auch das kein Problem.

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