Überschußeinspeisung speichern |
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10.04.2013 20:59
Sandy Administrator
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Re: Überschußeinspeisung speichern
Wir könnten ja noch mal weiter denken: Das Speichern von elektrischer Energie kann ja auch noch auf Umwegen erfolgen. Die Norweger haben wohl das z.Zt. größte Pumpspeicher-Kraftwerk der Welt. Es gibt bekanntlich Pläne, unseren Energieüberschuss aus den regenerativen Energiequellen dorthin zu transportieren, um ihn entweder in Norwegen zu verbrauchen oder bei Bedarf wieder zurück zu holen. Nun denke ich nicht, dass ein riesiger Tank in meinem Garten, in den ich mit einer Pumpe Wasser mit Energieüberschuss drücke, die Lösung für die persönliche Energiespeicherung sein wird. Vielmehr möchte ich dies Beispiel nur nennen, weil ich meine, wir sollten durchaus auch mal „um die Ecke“ denken. Die Energie in Akkus zu stecken war vor über 6 Jahren auch mein erster Gedanke und so kaufte ich AGM Akkus. Wie lange die Burschen noch durchhalten kann ich nicht einschätzen, aber irgendwann sind sie garantiert im Eimer. Genau deshalb lohnt es sich, nach Alternativen zu suchen. Ganz ohne Akku werde ich in meiner Anlage nicht auskommen, eine zusätzliche Speicherlösung wäre mir aber schon willkommen.
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Grüße von Rainer (Sandy) _______________
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10.04.2013 21:12
frank
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Re: Überschußeinspeisung speichern
Hallo zusammen,
eine 'billig' Variante wäre:
Gelakku/Solarakku/Stablerakku + Solarladeregler + Inselwechselrichter (Trapez) + Umschaltung zwischen Inselstrom und Netzstrom.
Nachts, abends, schaltet man, wenn der Akku voll geladen ist auf Inselstrom um. Ist der Akku nicht voll lässt man dass dann.
Zu ermitteln wäre wie viel Energie kWh man so über Nacht verbraucht. Das, grob mal drei wäre die zu kaufende Akkukapazität.
Da ich von eher kleinen Leistungsspitzen ausgehe, sollte ein 1kW Dauerlast Wechselrichter ausreichen. Bis 2kW Dauerlast kosten Trapez Wechselrichter so um die 150 Euro.
Falls ein einfaches Ladegerät reicht: CMP 50/24V (1kW bei 24V) kostet um die 100 Euro. Wenn die Nennspannungen der Module nicht passen und mehr als 20% von 15V oder 30V abweichen muss/sollte man MPPT Technik verwenden.
Was im Fall von Häsel dann schwieriger wird: die Regelung. Die Laderegler der CMP Serie haben einen programmierbaren Ausgang, damit könnte man ein 'fettes' Relais schalten, was bei Erreichen der Ladeendspannung des Akkus den Laderegler von den PV Modulen trennt und den Netzwechselrichter dafür einschaltet.
Häsel bräuchte, vermutlich zwei Laderegler um auch die PV der Hybrid Anlage umzuschalten. Ginge eventuell auch mit einem Laderegler und dann eventuell mit Trenndioden ...
Also Häsel: Würde dir eine manuelle Umschaltung Netz/Insel reichen? Wie viel Energie verbrauchst du nachts? Wie viel Energie geht dir denn ins Netz verloren? Wie viel Geld darf die zusätzliche Technik kosten? Was für Nennspannungen haben die Solarmodule? Sind die Solarmodule in Reihe oder parallel geschaltet?
Gruß Frank
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10.04.2013 21:30
frank
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Re: Überschußeinspeisung speichern
Hallo Sandy,
Speichersysteme welche die Potentielle Energie (Höhenenergie) nutzen brauchen Höhe und Masse bzw. Volumen.
siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Potentielle_Energie
Das funktioniert (ohne noch einzurechnende Verluste) nach m * g * h, Masse * 9,81 m/s2 * Höhe.
Um 1kWh so zu speichern, müsste man 100kg auf grob 3600m bringen. Oder eben 1 Tonne auf 360m Höhe, oder 10 Tonnen auf 36m Höhe ...
Nichts was sich zu Hause sinnvoll installieren ließe, außer man hat Zugang zu einem alten aber stabilen Wasserturm
Gruß Frank
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10.04.2013 21:39
Hermann Administrator
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Re: Überschußeinspeisung speichern
Moin Zusammen Mal ganz allgemein, durch den heftigen Preisverfall der Solarmodule werden solche Alternativen enorm interessant. Vielen Dank für diese tollen Postings.
Beste Grüße Hermann eMail : hermann@mahnecke.de Black300/48V Windmaster500
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12.04.2013 17:04
Häsel
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Re: Überschußeinspeisung speichern
@ frank,
Hier meine Daten: momentan verbrauche ich nachts, vom 19:00 - 07:00 ca 2kWh, im Winter mit fetten Minusgraden waren es 3kWh Was ich der Allgemeinheit schenke an Strom hab ich noch nicht ermittelt, ist aber geplant und zwar mit einem Datenlogger auf der IR Schnittstelle am EHZ. Kosten darf die ganze Geschichte wenn´s geht nix- > sonst schimpft die Frau, Spaß bei Seite, ich möchte nun einmal mindestens 1 Jahr abwarten was meine Kraftwerke erzeugen- dann sehen wir weiter dann sind auch die Bundestagswahlen vorbei und ich denke dann bekommen wir als Souverän gesagt was uns die Energiewende pro kWh kostet- egal wer gewinnt.
Ach ja die Module sind in Reihe geklemmt und haben eine Nennleistung von 36V.
Gruß
Stefan
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Wind: 1x Black300 / WR Windmaster 500 + 2x 190W PV Module -> WEST Solar: 2x 195W + WR aptronic 350 -> SÜD
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12.04.2013 19:18
frank
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Re: Überschußeinspeisung speichern
Hallo Stefan,
ich würde mal 2kWh als sinnvoll verbrauchbar und speicherbar annehmen. Dann brauchst du min. einen 6kWh Akku (Blei xxx Technik).
Bei 36V Modulen kannst du einfache PWM Laderegler verwenden (ca. 17% Verlust gegenüber MPPT). Weil deine Module in reihe geschaltet sind, würde ich die auch so für die Inselanlage anbinden und ein 48 System aufbauen, was dann auch für die Zukunft mehr Luft hat.
Die 48V des CMP mit Anzeige und schaltbarem Ausgang: habe ich so wie es aussieht hier gefunden: http://www.solarzellen-shop.de/laderegle...ay-48-volt.html
Wenn alle Module so um die 36V Nennspannung haben kannst du die beiden Strings, sogar ohne Sperrdioden, parallel auf den Solarladeregler klemmen.
Zurück zum Akku: 48 V bei 6kWh = 125Ah. Hier kostet so etwas ca. 800 Euro: http://www.gabelstaplerbatterie.de/Preisliste.aspx Wobei ich ganz klar Elektrolyt Umwälzung empfehlen würde und auf Aquamatic verzichten würde.
Beim Wechselrichter musst du selbst wissen, auch hier würde ich einen reinen Sinus bevorzugen, damit läuft tatsächlich alles und wegen der Kosten dann lieber in der Leistung runter gehen, über Nacht werden wohl kaum Spitzen benötigt, 1kW sollte ausreichen.
ca. 700 Euro z.B. hier: http://www.shop.fahrwind.de/spannungswan...48v-1000w2.html
Tja 'nichts kosten' tut das alles nicht, hihi, so 2000 Euronen wirst du wohl investieren müssen. Oder du bekommst die Teile günstiger: Wer suchet der findet Frag mal im Bekannten Kreis nach Stapler Akkus, oder Notstrom Akkus Krankenhäuser ... die z.B. regelmäßig ausgemustert werden. Gute gebrauchte Akkus, dafür mit dann noch mal doppelter Kapazität sind auch eine Alternative, wenn der Preis stimmt.
Teilt man die bisher realistischen 2000 Euro grob durch die 50ct, die du pro Tag sparst, kommst du auf einen 'Return Of Invest' von frühestens 11 Jahren.
Gruß Frank
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12.04.2013 19:49
frank
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Re: Überschußeinspeisung speichern
Hallo Stefan,
günstige Sinus Wechselrichter gibt es in Form von gebrauchten USV. Oft werden die quasi fast nie benutzen USV gebraucht verkauft, wenn die Akkus platt sind.
Es ist nicht ganz einfach herauszubekommen welche USV 48V Akkus verwenden. bis so 2kW Wechselrichter sind so günstig zu bekommen.
Gruß Frank
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15.04.2013 19:53
Sandy Administrator
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Re: Überschußeinspeisung speichern
Eine weitere Lösung wäre es, die gespeicherte Energie über einen Einspeisewechselrichter wieder in das häusliche Stromnetz einfließem zu lassen. Problem: Wie kriegen wir den Wechselrichter dazu, nur so viel Energie einzuspeisen, wie im Haus verbraucht wird? _______________
Grüße von Rainer (Sandy) _______________
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17.04.2013 19:47
frank
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Re: Überschußeinspeisung speichern
Hallo Sandy,
Sandy: Wie kriegen wir den Wechselrichter dazu, nur so viel Energie einzuspeisen, wie im Haus verbraucht wird?
Ja, das ist elegant, zumal es so auch keine Strom Unterbrechungen gibt. Das macht aber keiner der 'normalen' Wechselrichter, die speisen solange ein bis die DC Spannung einbricht.
Genau so etwas macht ja, z.B. die teure SMA Lösung, die braucht dann aber noch eine elektronische Verbindung zum Hauszähler und einen speziellen Zähler. Wenn das Haus mehr Strom produziert als es verbraucht, lädt die SMA Lösung den Akku. Wenn das Haus mehr Strom verbraucht als es produziert, speist die SMA Lösung ins Hausnetz ein. Zumindest habe ich das so verstanden.
Gruß Frank
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19.04.2013 20:44
Sandy Administrator
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Re: Überschußeinspeisung speichern
Ja, Frank, offensichtlich arbeitet das SMA Speichersystem so, wie du es beschrieben hast. SMA hat über einen Zeitraum von 1 Jahr einen Feldtest durchgeführt und will dabei eine Entlastung des Netzes festgestellt haben:
http://www.sma-sunny.com/2012/06/15/deze...er-als-loesung/
Wie wichtig Zwischenspeicher sind, konnte ich gestern mal wieder feststellen. Wind mit 7 Bft. und ein strahlend blauer Himmel sorgten für einen Energieüberschuss mit der Folge, dass 7 Windgeneratoren still standen. Wie viele Solaranlagen ausgesteuert wurden, kann ich nur ahnen. _______________
Grüße von Rainer (Sandy) _______________
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