05.08.2015 23:05
AlphaRay
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Lüftertyp / Serielle/parallele Verschaltung der Kollektoren?
Nabend,
habe die letzten Tage wieder viel gelesen und auch etwas experimentiert. Ich weiß schon mal grob, wie der Kollektor aufgebaut ist und wie ich die Kollektoren miteinaner koppel.
Bei der geplanten Kollektorgröße von 0,6 x 1,0 Meter Brutto =0,56x0,96 netto = 0,5376 m² können = ca. 250-300 W Heizleistung (richtig?) Die Gesamtkosten eines Kollektors mit Einfach-PET-Verglasung belaufen sich auf 20,50 € (=38 € je m²) und ein Gesamtgewicht von nur ~16,5 kg. Mit drei DS18B20 (Temperatur Eingang/Ausgang/Mitte Absorber) sinds etwa 24 €.
Da die Parallelschaltung von Kollektoren mehrere Vorteile bietet - u.a. weniger Verluste durch hohe Temperaturunterschiede + einsparen eines teuren Lüfters - habe ich mich für diese entschieden. Ein weiterer Vorteil ist die Einteilung: man kann je nach Bedarf (Raumgröße) eine beliebige Anzahl Kollektoren zusammenlaufen lassen und direkt dorthin umleiten.
Habe mir das so vorgestellt, dass jeder Kollektor (oder, wenn sich bei Tests rausstellen sollte, dass es mit zweien nacheinander gut funktioniert) einen Lüfter am Eingang - oder Ausgang (wird sich auch beim Test zeigen) bekommt. Somit wären die Kollektoren identisch aufgebaut und untereinander austauschbar.
Bei den Lüftern habe ich mich für Sunon entschieden - Arbeitstemperaturbereich -10 bis +70 °C (was wieder eher für Luftausgang statt Eingang sprechen würde), sehr hohe MTBF sowie sehr niedrige Preise: bei Pollin bereits ab 1,80 € mit Kollektortauglichen Werten.
Hier mal ein Screenshot meiner Tabelle mit für den Zweck brauchbaren Lüftern:
Wichtig sind ja Druck und Luftdurchsatz. Da ich ja aber je Kollektor einen Lüfter platzieren will, muss ich keinen so hohen Luftdurchsatz haben. Von einem 80mm Lüfter ausgehend - und entsprechend 80mm Rohr - hätte ich bei einem 183 m³/h Lüfter 10,31 Meter Luftgeschwindigkeit...! Bei 87 m³/h sinds immer noch 4,9 m/s und bei 56 m³/h sind es 3,16 m/s. Empfohlen wird normal eine Geschwindigkeit von 2-3 m/s, um Ströhmungsgeräusche zu vermeiden. Ich habe auch irgendwie Sorgen, dass sich bei hohem Luftdurchsatz ggf. der Absorber verformt..ist ja nur eine dünne Alufolie. Schon mal die erste Frage: ist das so richtig...? Da ich ja nur knapp über einem halben m² habe, muss ich ja keinen sehr hohen Luftdurchsatz fahren, da ja auch entsprechend weniger Leistung zu erwarten ist. Korrekt?
Ein guter Kandidat wäre der 1,80 € günstige EE80251S1 mit 56,1 m³h Durchsatz und 44,8 Pa Druck. Falls der Druck nicht ausreichen sollte, würde ich zwei von diesen hintereinander schalten, was zu etwa einer verdopplung des Drucks führt - also gute >= Pa. Der Preis würde dann auf immer noch lächerliche 3,6 € steigen, was bei 10 qm Kollektorfläche 36 € entsprechen würde.
Ich werde ein paar der stärkeren Lüfter bestellen, um Tests durchführen zu können. So kann ich auch schauen, wieviel Durchsatz aus dem Kollektor noch raus kommt - oder aus zwei hintereinander geschalteten.
Wenn einzelne Panel parallel geschaltet werden sollen, muss ein 120 - 160er Rohr her mit ggf. einem Lüfter am ausgang, welcher zusätzlich Luft ansaugt (günstiger Rohrlüfter z.B.), falls doch paar Meter mehr verlegt werden. Hier müsste auch getestet werden, wie hoch der Druckverluft wäre.
Den Absorber will ich schräg einbauen - d.h. von oben gesehen verläuft dieser Diagonal zwischen gegenüberliegenden Ecken. Das Panel wird so aufgebaut, dass die Absorberfläche in Richtung Richtung Osten zeigt. Eine wirkliche Ertragssteigerung erhoffe ich mir damit nicht - aber so ists besser, als wenn es in Richtung westen zeigen würde. Geht ja auch nur eine ganz kleine Steigung.
Der Sinn: an der "breiten" Seite der Front vor dem Absorber wird die Luft unten eingelassen, geht über den Absorber drüber (oben wird nur auf einer Seite ein Übergang geschaffen, d.h. nicht über die ganze Absorberflächenbreite), und kommt wieder am Boden an, wo es zum Rohr oder nächstem Panel raus geht. Vorteil: durch die schräge Lage des Absorbers ist auf der einen Seite ca. 4 cm statt 2 Platz. Erhoffe mir dadurch weniger Widerstand + mehr "Expansion" der eingeblasenen Luft. Die Front zuerst, da es keinen Sinn macht die warme Luft hinterm Absorber (welche zwischen der warmen Dämmung und der Absorberrückseite hoch sein dürfte) durch die fFront zu blasen und somit die Scheibe aufzuwärmen, wo die Wärme raus geht. Wird die Front zuerst durchgeströhmt, wird die Wärme auf der hinteren Seite durch die Dämmung drei (Einfachverglasung) bzw. fünf (Doppelverlasung) mal so stark zurück gehalten.
Habe dies mal in Energy2D grob nachsimuliert: der Lüfter steckt unten in dem Zulauf. Die Luft verlässt den Kollektor und wird in einer dickeren Sammelleitung nach Innen gesaugt. Oben an dem dickeren Rohr habe ich einen Warmluftzulauf einses anderen Kollektors simuliert.
Die Temperaturen zum Ende des Kollektors - also hinten unten - fallen in dieser Simulation. Das liegt hier daran, dass die Hintergrundtemperatur mit 0°C angegeben ist und ich die Wände nicht Wärmespeichernd eingestellt habe. D.h. die 70°C warme Luft wird von den Wänden gekühlt. Normalerweise wird die Temperatur kaum abfallen, da die Kanäle gedämmt werden. Hier sieht man aber auch deutlich was passiert, wenn man jetzt die heiße Luft in einen zweiten Kollektor durchschleifen würde: es würden erstmal einige Grad verschwinden, nachdem die Luft die Kollektorfront passiert hätte. Das ist ja das Problem mit der höheren Temperaturdifferenz und somit höheren Verlusten. Dann lieber einzelne, mit Steinwolle gut gedämmte Rohre basteln, und mehr Wärme ins Haus bringen.
Paar allgemeine Fragen:
- hat jemand schon mal probiert die Panel parallel anzuschließen, oder immer nur in Serie mit einem Lüfter?
- hat schon mal wer Parallel/Serienschaltung gemessen? Also den Wirkungsgrad/Verluste. Dazu habe ich bisher nichts gefunden.
- wie übertragt ihr die Luft aus einem Kollektor in einen anderen? Ist das einfach nur alles festgeklebt/geschraubt, oder habt ihr ein "Stecksystem"? Ich dachte da an die 80er Rohre. Man Steckt eine Verlängerung -> Schiebt die Kollektoren zusammen -> fertig. Müsste aber ne Extra-Version sein, da ich die Rohre bei Einzelpanels oben oder unten raus führen will. Ggf. in den Gehäusen versteckt! D.h. die Sammelleitung direkt oben oder unten in etwas längeren Gehäusen..bei gleicher Absorberfläche. Sieht schöner aus, als irgendwelche nackten Rohre an den Wänden...
Gruß Paul
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